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Hubble-Kurzschluss

30. Januar 2007

An Bord des betagten Weltraumteleskops Hubble ist die Hauptkamera ausgefallen. Der Grund ist vermutlich ein Kurzschluss in der Stromversorgung. Ob es noch zu reparieren ist, entscheidet sich erst im nächsten Jahr.

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Zeichnung des Hubble-Teleskops (Quelle: AP)
Viele Experten halten Hubble für das wichtigste astronomische Instrument überhauptBild: AP

Das Weltraumteleskop Hubble kann nur noch sehr eingeschränkt Bilder aufnehmen. Nach einem Kurzschluss seien zwei Hauptkanäle der wichtigsten Kamera an Bord ohne Strom, darunter der Kanal mit hoher Auflösung, teilte die US-Weltraumbehörde NASA im Goddard-Raumfahrtzentrum nahe Washington mit. Schon seit Sommer vergangenen Jahres arbeitet die ACS (Advanced Camera for Surveys) den Angaben zufolge nach einer Fehlfunktion mit einer Ersatzelektronik. Techniker würden nun versuchen, die Kamera wieder auf die Primärsysteme umzustellen, um zumindest einen teilweisen Betrieb zu ermöglichen.

"Nicht aller Tage Abend"

Archivfoto Hubble-Teleskop (Quelle: AP)
Archivfoto von Reparaturen am Hubble-Teleskop 1997Bild: AP

Das elf Tonnen schwere Weltraumteleskop, das die Erde seit fast 17 Jahren umkreist, hatte sich am Wochenende selbst in einen schützenden Winterschlaf-Modus versetzt, wurde inzwischen jedoch daraus wieder erweckt. Die wissenschaftliche Arbeit solle noch in dieser Woche mit den verbliebenen Instrumenten des Teleskops fortgesetzt werden, darunter zwei weitere Kameras sowie andere Sensorgeräte, betonte die NASA.

"Obwohl dies ein Rückschritt ist, ist für Hubble bei weitem noch nicht aller Tage Abend", sagte ein Sprecher der europäischen Weltraumbehörde ESA, die an dem Teleskop-Projekt beteiligt ist, zu der neuen Panne.

Ende vergangenen Jahres hatte die NASA eine Reparatur- und Verjüngungsmission für das alternde Hubble-Teleskop beschlossen. Der elftägige Einsatz der Raumfähre Discovery soll jedoch frühestens im Mai 2008 beginnen. Inwieweit sich die ACS-Panne auf diese Planungen auswirke, sei noch nicht abzusehen, betonte die NASA. Eine Untersuchungsgruppe solle dies bis Anfang März klären.

600 Kilometer über der Erde

Die Advanced Camera for Surveys war im März 2002 an Bord von Hubble installiert worden und war für eine Lebensdauer von fünf Jahren konzipiert. Sie besteht aus drei Einzelkameras. Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem die Kartierung der rätselhaften dunklen Materie, die den meisten Teil der Masse im Universum ausmacht, die Suche nach weit entfernten Objekten aus der Frühzeit des Universums und die Beobachtung der Entwicklung von Galaxienhaufen.

Hubble blickt aus 600 Kilometern Höhe ungehindert von den Luftschichten der Erde in die Tiefen des Alls. Nie zuvor gesehene Bilder von fernen Galaxien, sterbenden Sonnen und Beobachtungen so genannter Schwarzer Löcher verschafften den Astronomen neue Einblicke in die Entstehung und den Aufbau des Universums. (kas)