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HSV und St. Pauli: Wunden lecken im Pokal

Jan-Hendrik Raffler
25. Oktober 2016

Fußball-Hamburg ist schwer angeschlagen. Sowohl der HSV als auch der FC St.Pauli sind Letzter in ihren Ligen. Der DFB-Pokal könnte beflügeln, aber auch - besonders für den HSV - schlimme Folgen haben.

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Ewald Lienen FC St. Pauli, Trainer
Bild: picture alliance/HOCH ZWEI

Der Hamburger SV ist Letzter in der Bundesliga, der FC St. Pauli Letzter in der 2. Liga - Hamburgs Fußball-Aushängeschilder stecken im Schlamassel. Ausgerechnet jetzt müssen beide Vereine in der zweiten DFB-Pokal-Runde ran. Hier haben die Krisenklubs zwar die Chance, zumindest für einige Stunden die großen Liga-Sorgen ein Stück weit zu verdrängen. Doch auch das Gegenteil kann eintreten. Verliert der HSV gegen Drittligist Halle, droht die Situation noch einmal deutlich an Explosivität zu gewinnen.

Bruno Labbadia war vor wenigen Wochen entlassen und durch Markus Gisdol ersetzt worden, die Wirkung ist noch nicht zu spüren. Nun gerät sogar Klub-Boss Dietmar Beiersdorfer in die Kritik. "Ich werde da nicht tatenlos zusehen. Es geht sportlich und in der Führung nicht mehr so weiter", sagte Aufsichtsratschef Karl Gernandt der "Bild"-Zeitung nach dem 0:3 gegen Eintracht Frankfurt. "So eine sportliche Krise gab es in der Bundesliga-Geschichte des HSV noch nie." Er richtete vor dem Auftritt beim Halleschen FC am Dienstag (20.45 Uhr MESZ im DW-Liveticker) eine unmissverständliche Botschaft an seine Profis: "Ich erwarte eine Reaktion, unsere Spieler müssen deutliche Zeichen setzen."

Fußball - Vorstandsvorsitzender des HSV Dietmar Beiersdorfer
Auch er scheint nicht mehr fest im Sattel zu sitzen: Dietmar BeiersdorferBild: picture-alliance/dpa/A. Heimken

Auf dem Papier chancenlos

Ungleich schwerer als für den HSV wird die Aufgabe für den FC St. Pauli. Der muss gegen den Bundesliga-Überraschungsklub Hertha BSC ran - und scheint dabei auf dem Papier chancenlos. Nach nur fünf Punkten aus zehn Spielen leuchtet die Rote Laterne des Bundesliga-Unterhauses weiter auf dem Kiez. Sportdirektor Thomas Meggle sieht sich allerdings trotz der erschreckenden Bilanz noch nicht zum Handeln gezwungen und steht zu Trainer Ewald Lienen.

Der 62-Jährige Coach fordert von seinem verunsicherten Team einen leidenschaftlichen Auftritt gegen den klaren Favoriten aus der Hauptstadt und redete sich bei der Pressekonferenz vorab so richtig in Rage. "Wir müssen kämpfen, bis der Arzt kommt", sagte Lienen und verlangte von der Mannschaft, die eigenen Fehler auszubügeln: "Wir müssen kollektiv alles geben - läuferisch und kämpferisch."

Fußball Bundesliga 9. Spieltag FC Schalke 04 - Hertha BSC Trainer Pal Dardai
Rechnet mit einem "echten körperlichen Pokalfight": Hertha-Trainer Pal DardaiBild: picture-alliance/dpa/M. Hitij

Körperlicher Pokalfight

Doch die Hertha ist gewappnet: "Wir sind vorbereitet auf einen körperlichen Pokalfight", betonte Trainer Pal Dardai. "Im letzten Jahr hat die Mannschaft gespürt, wie wichtig der Pokal für die Stadt ist und wie leicht es ist, Euphorie zu entfachen." Hertha war erst im Halbfinale an Borussia Dortmund gescheitert. Der Pokal-Einsatz der beiden Innenverteidiger John Anthony Brooks und Sebastian Langkamp ist fraglich. Beide leiden wie auch Stürmer Julian Schieber an den Folgen eines Pferdekusses beim 2:1 gegen den 1. FC Köln. Schieber konnte am Sonntag allerdings schon wieder trainieren, Brooks und Langkamp setzten aus.

St. Pauli-Trainer Ewald Lienen bringt die Bedeutung des Pokalspiels auf den Punkt: "Der Pokal ist wichtig, damit wir in der Liga eine Chance haben zu überleben".

Neben den Hamburger Klubs und der Hertha müssen unter anderem auch Borussia Mönchengladbach, Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen am Dienstag in der 2. Pokalrunde antreten. 

Alle Spiele können Sie ab 18:15 Uhr MESZ in unserem DW-Liveticker mitverfolgen.