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HSV: Schon wieder Relegation?

18. Mai 2017

Den letzten Spieltag genießen? Von wegen! Vier Teams müssen noch um den Klassenerhalt zittern. Und sieben Vereine machen sich gegenseitig die Plätze um den internationalen Wettbewerb streitig - unser Bundesliga-Check!

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Fussball, 1. Bundesliga  Saison 2014/2015 Relegation: Karlsruher SC - Hamburger SV
Bild: picture alliance/dpa/Ulmer

FC Bayern München - SC Freiburg
Das letzte Heimspiel der Saison - es wird eine gefühlsduselige Angelegenheit. Denn diese Partie wird das letzte Profispiel zweier ganz großer Akteure sein: Kapitän Philipp Lahm und Xabi Alonso beenden ihre beeindruckenden Fußballkarrieren. Wie passend, dass eh gefeiert wird, die Meisterschaft nämlich, die der Tabellenführer bereits Ende April klar gemacht hatte. Ob der SC Freiburg Lust hat, mitzufeiern? Kommt drauf an: Noch hat der Aufsteiger Platz sechs inne und wäre somit für die Europa League qualifiziert.

1. FC Köln - 1. FSV Mainz 05
Das will die Konkurrenz, namentlich auch der 1. FC Köln, verhindern. Mit zwei Punkten weniger muss natürlich ein Sieg her, um die Chance auf internationale Spiele zu ergreifen. Und kaum ein Verein lechzt so sehr nach Spielen auf europäischer Ebene wie der FC. 25 Jahre ist es her, dass Köln zuletzt ein Spiel auf internationaler Bühne bestritten hat. Favorit ist Köln gegen Mainz allemal. Jedoch: Nach dem beeindruckenden 4:2-Erfolg im Derby gegen Eintracht Frankfurt reisen die Mainzer mit breit geschwellter Fußballbrust an. Zwar ist der Klassenerhalt so gut wie sicher, aber eben nur so gut wie. Mit ganz viel Pech und noch mehr Konjunktiven können die Nullfünfer tatsächlich noch auf dem Relegationsplatz landen.

Hamburger SV - VfL Wolfsburg
Dort findet sich aber ganz realistisch gesehen gegen 17:20 Uhr MESZ einer dieser beiden Klubs wieder: der Hamburger SV oder der VfL Wolfsburg. Und ausgerechnet diese beiden duellieren sich am letzten Spieltag - was bietet uns der Spielplan doch für eine Dramatik! Und schon wieder spielt der HSV im Kampf um den Klassenerhalt eine Hauptrolle. Zweimal bereits musste der einzige Verein, der noch nie aus der Bundesliga abgestiegen ist, in den letzten drei Jahren in die Relegation. Und zweimal hat sich der HSV mehr mit Glück als mit Können den Ligaverbleib gesichert. Ob der Fußballgott noch ein drittes Mal dafür Nerven hat? Immerhin hat Konkurrent Wolfsburg zwei Punkte mehr und ein deutlich besseres Torverhältnis aufzuweisen. Ein Unentschieden würde dem VfL, Deutscher Meister vor acht und Pokalsieger vor zwei Jahren, reichen. Allerdings: Ein Abstieg des VW-Werksklubs würde irgendwie zum Abgas-Schlamassel des Konzerns passen.

Borussia Dortmund - Werder Bremen
Verpestet ist auch die Luft im Ruhrgebiet, genauer gesagt: in Dortmund. Nachdem BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke die Öffentlichkeit über die ambivalenten Meinungen zwischen ihm und Trainer Thomas Tuchel informiert hatte, war klar: das Duo hat keine Zukunft, die Schwarz-Gelben brauchen einen neuen Coach. Kaum auszudenken, wie groß die Atemnot sein wird, wenn der BVB den dritten Platz und damit die direkte Qualifikation für die Champions League am letzten Spieltag noch verlieren sollte. Die Gäste aus Bremen spielen auf jeden Fall auf Sieg. Denn nur drei Punkte könnten beim ehemaligen Abstiegskandidaten den Traum von der Teilnahme an der Europa League noch wahr werden lassen.

Borussia Mönchengladbach - SV Darmstadt 98
Erst verspielt die Borussia die Europa League nach einem 2:0-Hinspiel-Erfog gegen den FC Schalke 04. Dann kickt sie sich selbst im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt raus. Und nun droht ein Saisonabschluss ohne eine internationale Beteiligung. Jetzt braucht Gladbach einen Sieg und ganz viel Glück, um sich doch noch für die Europa League zu qualifizieren. Wenn Dortmund den DFB-Pokal gewinnt, reicht nämlich noch Platz sieben für das internationale Geschäft. Absteiger Darmstadt dagegen kann und will den letzten Spieltag in der Bundesliga nochmal richtig genießen.

Hertha BSC - Bayer 04 Leverkusen
Ein Unentschieden reicht - und Hertha BSC spielt in der kommenden Saison in der Europa League. Beste Voraussetzungen also für ein stimmungsvolles Heimspiel in der der deutschen Hauptstadt. Ganz anderes ist da Bayer Leverkusen zumute. Gerade mal einen Punkt vom Relegationsstrudel entfernt, ist der Klassenerhalt zwar sicher - sonst aber nichts. Wer ersetzt den scheidenden Trainer Tayfun Korkut? Macht Identifikationsfigur Stefan Kießling noch weiter? Wie kann ein neuerlicher Absturz verhindert werden? Viele Fragen, die in der Sommerpause beantwortet werden müssen.

FC Ingolstadt - FC Schalke 04
Neben Darmstadt steht Ingolstadt als zweiter Absteiger fest. Immerhin ist den Schanzern zum Abschluss noch ein Heimspiel vergönnt, das sie für ihre Fans natürlich gewinnen möchten. Und der FC Schalke? Tja, der dümpelt im Tabellenmittelfeld. Schlechter haben die Gelsenkirchener zuletzt vor sechs Jahren eine Saison abgeschlossen. Mit Trainer Markus Weinzierl war eigentlich die Champions League angepeilt worden. Immerhin wurde und wird der Coach nicht in Frage gestellt - damit hat der Klub dann doch irgendwie einen Fortschritt gemacht.  

TSG Hoffenheim - FC Augsburg
Beeindruckender ist da doch die Leistung der TSG in dieser Saison. Nicht nur war der Fußball, den Trainer Julian Nagelsmann spielen lässt, erfolgreich, sondern oft auch unterhaltsam. Jetzt möchte sich das Team natürlich gerne zum Saisonabschluss selbst belohnen - und zwar mit der direkten Qualifikation für die Champions League. Punktgleich, aber mit der schlechteren Tordifferenz muss Hoffenheim entweder auf einen Ausrutscher seitens der Dortmunder hoffen oder aber ganz viele Tore erzielen und der BVB möglichst keines. Aber auch wenn auf Rasen gespielt wird: der Fußball ist kein Ponyhof und Gegner Augsburg hat den Klassenerhalt noch nicht sicher. Ein Punkt will noch erkämpft werden, um ganz sicher zu gehen.

Eintracht Frankfurt - RB Leipzig
Seit dem Pokalerfolg gegen Borussia Mönchengladbach geht in der Bundesliga nichts mehr. Drei Spiele, drei Niederlagen. Die Eintracht-Profis sind zwar körperlich noch in der Rhein-Metropole, mental aber schon längst in Berlin beim Endspiel gegen Bayern München. Es wird also wohl ein leichtes Spiel für RB Leipzig, das ohnehin in dieser Partie großer Favorit ist. Als Aufsteiger hat sich der Rasenballverein direkt den Platz hinter den Bayern gesichert und spielt damit nächste Saison in der Königsklasse. Besser wäre nur noch die Meisterschale gewesen. Aber man muss ja noch Ziele für die nächste Saison haben.

Alle neun Spiele des 34. und damit letzten Spieltags finden am Samstag zeitgleich um 15.30 Uhr MESZ statt. Im DW-Liveticker können Sie ab 15.15 Uhr MESZ mitfiebern.

sw/ck