1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Homöopathie – Dr. Roland Baur im Fit & gesund-Studiointerview

30. Januar 2014

Wir sprechen mit dem Internisten und Homöopathen darüber, bei welchen Erkrankungen die alternative Heilmethode erfolgreich eingesetzt wird, wo die Grenzen liegen und wie sich die Wirkung erklären lässt.

https://p.dw.com/p/1AwG0
Unser Studiogast Dr. Roland Baur

Die Homöopathie ist und bleibt geheimnisvoll. Da ist vom Ähnlichkeitsprinzip die Rede, von Potenzierungen und der Verschüttelung der Wirkstoffe. Nach naturwissenschaftlichen Kriterien ist nicht zu erklären, wie die Homöopathie funktioniert.

Das Grundprinzip der Homöopathie lautet „Ähnliches mit Ähnlichem heilen“. Entwickelt hat es der deutsche Arzt Samuel Hahnemann vor etwa 200 Jahren. Die Idee: Ein Mittel, das beim Gesunden bestimmte Reaktionen hervorruft, heilt dieselben Symptome beim Kranken. Ein Beispiel: Die Zwiebel lässt bei Gesunden Tränen fließen und wird beim Kranken gegen gereizte Augen und eine laufende Nase eingesetzt. Die homöopathische Arznei soll einen Reiz im Körper setzen, der die Selbstheilungskräfte aktiviert.

Homöopathen beschäftigen sich im ersten Gespräch mindestens ein bis zwei Stunden mit einem neuen Patienten, um sein individuelles Symptombild und seine Lebensumstände zu erfassen. Dazu gehören auch Fragen nach Vorlieben in der Ernährung oder dem Verhalten in der Kindheit. Danach wird aus Tausenden Medikamenten eine gut auf diesen Patienten zugeschnittene Arznei ausgewählt. Der Arzt kann bei gleichen Symptomen unterschiedliche Medikamente verschreiben. Denn Menschen haben laut homöopathischer Lehre unterschiedliche Konstitutionen und Affinitäten zu bestimmten Wirkstoffen.

In der Homöopathie werden Pflanzen, Mineralien und tierische Stoffe nach strengen Regeln verarbeitet. Pflanzliche Rohstoffe zum Beispiel werden klein geschnitten und mit Alkohol oder Wasser gemischt. Dann werden sie gepresst und gefiltert. Es entsteht die so genannte Urtinktur. Anschließend folgt das Potenzieren der Wirkstoffe: die Urtinktur wird mehrfach verdünnt und durch Schläge verschüttelt. Je häufiger verdünnt wird, desto höher die Potenz. Vom Wirkstoff ist zwar immer weniger enthalten, aber die Arznei soll trotzdem immer stärker wirken. Kritiker argumentieren, dass die Homöopathie nicht mehr ist als ein Placebo. Befürworter halten mit Erfolgen in der Praxis dagegen. Wie lässt sich Homöopathie erklären und wie wendet man die alternative Heilmethode sinnvoll an? Unser Thema im Fit & gesund-Studiointerview.