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Homosexuellen-Schutz auf den Philippinen

13. Dezember 2014

Als erste philippinische Metropole hat Quezon City ein Antidiskriminierungsgesetz für Homo-, Bi- und Transsexuelle eingeführt - nach langer Debatte und gegen den Widerstand der katholischen Kirche des Landes.

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Ein Teilnehmenr der Quezon Gay Pride liegt posierend auf Plakaten der Demonstranten (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Nicht im Rathaus sondern auf der Straße wurde das neue Schutzgesetz in Kraft gesetzt. Die Vizebürgermeisterin Maria Josefina "Joy" Belmonte nutzte dafür die Abschlusskundgebung der "Quezon Gay Pride Parade". An der Demonstration nahmen rund 3000 Schwule, Lesben und Transsexuelle teil.

"Beispiel gelebten Glaubens"

Für die Katholikin Belmonte ist das Gesetz Ausdruck des gelebten Glaubens. "Christus selbst hat sich für marginalisierte Gruppen eingesetzt. Deshalb finde ich, das ist ein gutes Beispiel für eine inklusive Gesellschaft, in der die Menschenrechte aller Bürger geschützt sind", sagte die 43-jährige Politikerin.

Bei der Homosexuellen-Parade trugen viele Demonstranten Plakate mit einem Satz von Papst Franziskus mit sich. Dieser hatte während des Rückflugs vom Weltjugendtag in Rio de Janeiro im vergangenen Jahr gesagt: "Wenn eine Person homosexuell ist und Gott sucht und guten Willens ist, wer bin ich, über ihn zu richten?". Franziskus will die Philippinen vom 12. bis 19. Januar 2015 besuchen.

Friedensprozess auf den Philippinen

Mit gut drei Millionen Einwohnern ist Quezon City die bevölkerungsreichste Stadt auf den Philippinen. Sie gehört zur Region Metro Manila und liegt auf der Hauptinsel Luzon in direkter Nachbarschaft zur Hauptstadt Manila.

Die Philippinen sind mehrheitlich christlich geprägt. Insbesondere auf den südlichen Inseln gibt eine muslimische Minderheit. Erst im März 2014 hatte die Regierung mit der größten muslimischen Rebellenfront , der "Islamischen Befreiungsfront der Moros" (MILF), einen Friedensvertrag unterzeichnet, um den schwelenden Konflikt zwischen den Bevölkerungsgruppen zu beenden. Die radikal-islamische Terrorgruppe Abu Sayyaf, die immer wieder mit Anschlägen und Entführungen auf sich aufmerksam macht, nimmt an dem Friedensprozess nicht teil.

cw/rb (kna)