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Holocaust: Interview-Archiv ist online

23. Juni 2014

Hören und Sehen, wie sich Menschen an den Holocaust erinnern: Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas hat 72 Video-Interviews mit Überlebenden geführt. Die Seite "Sprechentrotzallem" ist ab sofort online.

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Screenshot Sprechen trotz allem Projekt der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Bild: sprechentrotzallem.com

Simcha Malin verbrachte seine Kindheit in Polen. In Lodz erlebte er die deutsche Besatzung und musste im Ghetto Zwangsarbeit leisten. Zusammen mit seinem Bruder überlebte er das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Auch beinahe 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sind seine Erinnerungen noch lebendig und jagen dem Besucher der Seite "Sprechentrotzallem.de" einen Schauer über den Rücken.

Einige der 72 Interviews dauern acht Stunden. Die Berliner Stiftung Denkmal für die ermodeten Juden Europas hat sie zwischen 2007 und 2014 mit Überlebenden der Jahrgänge 1913 bis 1942 geführt. Ein Großteil der Interviewten stammt aus Städten in den früheren deutschen Ostgebieten wie Breslau sowie aus ehemals deutschsprachigen Orten Mittelosteuropas wie Tschernowitz und Lemberg in der heutigen Ukraine. Interviewt wurden hauptsächlich jüdische Überlebende, aber auch Sinti, als "asozial" Verfolgte, Homosexuelle, politisch Andersdenkende und Widerständler sowie Opfer der Wehrmachtsjustiz.

Alle Interviews sind auf der Seite "Sprechentrotzallem" in der jeweiligen Originalsprache und in voller Länge verfügbar. Nach vorheriger Registrierung können die Videoaufzeichnungen auch weltweit als Forschungsquelle dienen. Die Interviews sind sowohl im Internet als auch im Ausstellungsraum unterhalb des Holocaust-Mahnmals in der Nähe des Brandenburger Torrs in Berlin zu sehen.

so/sh (EPD/sprechentrotzallem.de)