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Letzte Ehre für Scharon

13. Januar 2014

Israel verabschiedet sich mit einer offiziellen Trauerfeier im Parlament von seinem früheren Ministerpräsidenten Scharon. Unter den vielen ausländischen Gästen wird auch Bundesaußenminister Steinmeier sein.

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Trauerfeuer in der Knesset in Jerusalem für Ariel Scharon (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Israel: Letzte Ehre für Scharon

Stundenlang stand der in eine weiß-blaue Flagge gehüllte Sarg des ehemaligen israelischen Regierungschefs Ariel Scharon vor der Knesset. Mit einer offiziellen Trauerfeier im Parlament in Jerusalem will sich Israel nun endgültig von Scharon verabschieden. Nach der Würdigung soll Scharon anschließend mit militärischen Ehren auf seiner Farm in der Negev-Wüste neben seiner Frau Lily beigesetzt werden.

Bereits am Sonntag waren rund 10.000 Menschen vor die Knesset gezogen, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Politiker aus aller Welt würdigten den ehemaligen Armeegeneral als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Geschichte Israels. An den Trauerfeiern sollen unter anderem US-Vizepräsident Joe Biden, der internationale Nahost-Gesandte Tony Blair und der russische Außenminister Sergei Lawrow teilnehmen.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier vertritt die Bundesregierung. Der SPD-Politiker ist bereits am Sonntagabend zum ersten Besuch seiner neuen Amtszeit in Israel eingetroffen. Sein ursprünglich geplantes Besuchsprogramm wurde wegen der Trauerfeiern stark verändert. Steinmeier will aber auf jeden Fall mit Außenminister Avigdor Lieberman zusammentreffen und auch den Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, sehen.

Kritisiert und geschätzt

Scharon war am Samstag nach acht Jahren Koma im Alter von 85 Jahren gestorben. Er war von 2001 bis 2006 israelischer Ministerpräsident.

Der konservative Politiker wird von vielen im Land als Kriegsheld verehrt. Im Ausland wurde er wegen seiner am Ende pragmatischen Politik geachtet. Scharon hatte im Jahr vor seiner schweren Erkrankung die Armee aus dem besetzten Gazastreifen abgezogen und die dortigen jüdischen Siedlungen aufgelöst.

Bei den Palästinensern und in der arabischen Welt ist er bis heute verhasst, weil er als Kommandeur von militärischen Strafaktionen und Initiator der Invasion im Libanon 1982 für den Tod zahlreicher Zivilisten verantwortlich gemacht wird.

nis/gri (afp, rtr, dpa)