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Der 7. Spieltag im Überblick

27. September 2009

Berlin stürzt immer weiter in eine Krise. Der HSV verteidigt die Tabellenführung. Schalke gewinnt das Revierderby in Dortmund. Wolfsburg, Bremen und Stuttgart schießen wieder viele Tore. Und Kölns Höhenflug ist gestoppt.

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Die Berliner Spieler schleichen enttäuschend vom Platz (AP Photo/Daniel Roland)
Enttäuschte BerlinerBild: AP
Ibisevic bedankt sich bei den heimischen Fans für die Unterstützung nach dem im im Spiel gegen Berlin ein lupenreiner Hattrick gelang (AP Photo/Daniel Roland)
Lupenreiner Hattrick: IbisevicBild: AP

Herthas Versuch, der Krise zu trotzen, misslang total. Beim 1:5 in Hoffenheim ließen sich die Berliner regelrecht vorführen. Als wäre die Niederlage in dieser Höhe nicht schon frustrierend genug, ist der Blick auf die Tabelle und die Statistik richtig deprimierend: Tabellen-Letzter mit gerade mal drei mageren Pünktchen, sechste Pflichtspielniederlage in Folge, schlechtester Saisonstart in der Vereinsgeschichte. Damit scheint die Kündigung von Trainer Lucien Favre nur noch eine Frage der Zeit zu sein. "Wir sind alle mit der jetzigen Situation nicht zufrieden, aber ich will zu diesem Spiel jetzt kein Kommentar abgeben", so die knappe Antwort von Favre. Hoffenheim rückt durch den Sieg in der Tabelle auf den dritten Platz vor. "Wir haben über 80 Minuten ein super Spiel gemacht und für die Fans war es ein richtiges Event", lobte Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick seine Elf. Besonders erfreulich war die starke Leistung des lange Zeit verletzten Stürmers Vedad Ibisevic. Dem Bosnier gelang in der ersten Halbzeit ein lupenreiner Hattrick.

"Unser bisher schlechtestes Spiel"

Die andere Sonntagspartie Freiburg gegen Mönchengladbach war ein Duell der Wiedergutmachung. Beide Mannschaften waren unter der Woche im DFB-Pokal in der zweiten Runde bereits ausgeschieden. In der Liga nun wollten beide Vereine ihre Fans wieder versöhnen. Aber das schafften nur die Freiburger. Denn der Aufsteiger spielte offensiv, während die Gladbacher sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung eklatante Schwächen zeigten. Verdient gewannen die Breisgauer mit 3:0. "Wir sind auf einem guten Weg. Es gibt keinen Bereich, wo wir perfekt sind, aber auch keinen, in dem wir schlecht sind", zeigte sich Trainer Robin Dutt zufrieden. Gladbachs Kapitän Tobias Levels dagegen war ratlos. "Das war unser schlechtestes Spiel bisher. Wir müssen ganz schnell wieder aus diesem Tief rauskommen."

Hamburg im Höhenrausch

Hamburgs Stürmer Petric setzt sich gegen Schweinsteiger von Bayern München durch. (AP Photo/Fabian Bimmer)
HSV-Torschütze Petric (v.) gegen SchweinsteigerBild: AP

Im Höhenrausch ist derzeit in der Liga der Hamburger SV. Geradezu meisterlich zeigte sich die Mannschaft im Spitzenspiel beim 1:0 gegen Bayern München am Samstagabend. Das einzige Tor der Partie schoss Mladen Petric. "Wir hatten die stärkere Moral und den stärkeren Kopf. Das war ein verdienter Sieg", sagte Trainer Bruno Labbadia nach der erfolgreichen Verteidigung der Tabellenspitze. Bayern dagegen dümpelt auf dem sechsten Platz herum. "Wir haben viele Möglichkeiten gehabt, aber kein Tor gemacht - und dann verliert man", meinte Bayern-Coach Louis van Gaal.

Den vielleicht schönsten Tag der Saison erlebten am Samstag die Schalker: Ein 1:0-Sieg gegen Dortmund - und dann auch noch auswärts. Für Schalkes Trainer Felix Magath war das Revierderby eine Premiere. "Die Stimmung war super, das Spiel war hochspannend. Und auch wenn es spielerisch nicht überzeugend war, hat die Dramatik alles wieder wett gemacht."

Wieder Derby-Sieg für Leverkusen

Kölns Podolski verliert den Kampf um den Ball gegen die beiden Leverkusener Spieler Friedrich und Vidal (AP Photo/Hermann J. Knippertz)
Kölns Podolski am BodenBild: AP

Derby Nummer zwei gab es am Rhein, das zwischen Köln und Leverkusen. Seit 12 Jahren hat Köln nicht mehr gegen den Rivalen gewinnen können. Und auch diesmal gab es keinen Sieg - 0:1 im heimischen Stadion verloren. Trainer Zvonomir Soldo sah ein ausgeglichenes Spiel: "Ein Unentschieden wäre berechtigt gewesen. Deshalb ist es besonders ärgerlich, dass kurz vor Spielende noch das unnötige Gegentor fällt." Leverkusens Trainer Jupp Heynckes sah das ein wenig anders. "Meine Mannschaft hat über weite Strecken das Spiel dominiert. Wir haben routiniert und cool aus der Defensive gespielt." Leverkusen ist nun punktgleich mit Hamburg an der Tabellenspitze, wird aber wegen des schlechteren Torverhältnisses auf Platz zwei geführt.

Traumtor durch Misimovic

Wolfsburgs Misimovic im Zweikampf mit Hannovers Riether. Foto: AP
Wolfsburgs Misimovic (l.)Bild: AP

Das dritte Derby fand in Niedersachen statt: Wolfsburg gegen Hannover. Der Deutsche Meister spielte wieder spielfreudig wie in der letzten Saison und gewann mit 4:2. Spielmacher Zvjezdan Misimovic gelang dabei ein wunderschönes Freistoßtor. "Es war ein verdienter Sieg. Wir haben es am Schluss mit den Unachtsamkeiten leider selbst spannend gemacht, aber der Sieg geht in Ordnung", so Misimovic.

Dasselbe kann man auch über das Spiel Bremen gegen Mainz sagen. Ohne Spielmacher Mesut Özil gewannen die Norddeutschen gegen den Aufsteiger mit 3:0. Mit dem Erfolg hielten die Bremer Anschluß an die Spitzengruppe der Liga.

Ebenfalls mit 3:0 gewonnen hat Stuttgart, auswärts in Frankfurt. Der VfB hat damit seine Negativserie von vier Bundesliga-Spielen ohne Sieg beendet. Zudem war es der erste Auswärts-Dreier dieser Saison. Damit ist Stuttgart in der Tabelle nun im sicheren Mittelfeld. Am Freitag kassierte Nürnberg die dritte Pflichtspiel-Niederlage in Folge. Im eigenen Stadion unterlagen die Franken Bochum mit 0:1. Für Bochums Interimstrainer Frank Heinemann war es nach dem 0:3 gegen Schalke im Pokal unter der Woche ein erfolgreiches Trainer-Debüt in der Bundesliga. Ob er aber den Job des entlassenen Marcel Koller übernehmen wird, ist weiterhin offen. "Das war ein Big Point, der uns Luft verschafft. Aber wir suchen weiter einen Cheftrainer, der erst einmal nicht Frank Heinemann heißt", sagte VfL-Sport-Vorstand Thomas Ernst.

Autorin: Sarah Faupel

Redaktion: Stefan Nestler