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Arnulf Boettcher4. Juni 2008

Die Fußball-Welt blickt ab Samstag auf Österreich und die Schweiz. Die beiden Alpenrepubliken sind bis zum 29. Juni Gastgeber der EURO 2008. 16 Nationen streiten um den Titel. Auch Deutschland gehört zu den Favoriten.

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Die Erwartungen sind groß in den EM-Gastgeberländern Österreich und Schweiz. Nicht was das Sportliche angeht - hier sind die nationalen Ziele eher bescheiden. Aber partymäßig hat man sich doch Einiges vorgenommen und die WM 2006 zum Vorbild erkoren.

So haben die acht Ausrichterstädte allesamt Fanmeilen eingerichtet, die sich schon in Deutschland bewährt hatten. Hier werden Musik-Programme und kulinarischen Spezialitäten angeboten. Und auch in den Public-Viewing-Zonen sollen die vielen Fans ohne Tickets bei Laune gehalten werden. "Das EM-Fest wird nicht nur in den Stadien sein, sondern sich auf die ganzen Städte ausbreiten", hofft Jürg Schmid, Tourismus-Direktor der Schweiz.

Gastgeber liegen in Vorbereitungen "voll im Plan"

St Jakob Park in Basel Schweiz
St. Jakob Park in BaselBild: AP

In der Schweiz sind die Hauptstadt Bern sowie Zürich, Basel und Genf die so genannten "Host-Cities". Gespielt wird in eher kleinen Stadien mit Kapazitäten für rund 30.000 Zuschauer. Nur der St. Jakob-Park in Basel bietet Platz für 42.500 Fans. Und daher finden in der Stadt am Rhein auch sechs EM-Partien statt, darunter am 7. Juni das Eröffnungsspiel des Gastgebers gegen Tschechien.

Auch in den vier österreichischen EM-Städten Wien, Innsbruck, Salzburg und Klagenfurt laufen die letzten Vorbereitungen auf Hochtouren, wie der Chefkoordinator der Bundesregierung, Heinz Palme, betont: "Wir liegen voll im Plan, die Hausaufgaben sind gemacht, und wir können sicherlich eine sehr gute letzte Zwischenbilanz ziehen, bevor der Ball rollt und es richtig losgeht."

Favoriten sind Italien, Frankreich, Portugal und Deutschland

Ernst Happel Stadion in Wien Österreich
Ernst-Happel-Stadion in WienBild: AP

Auch die österreichischen Arenen fassen nur rund 30.000 Zuschauer. Größer dimensioniert ist nur das Ernst-Happel-Stadion in der Hauptstadt Wien. Die 50.000-Mann-Arena ist Schauplatz von sieben EM-Partien mit dem Finale am 29. Juni als Höhepunkt. Dann will auch die deutsche Mannschaft mit dabei sind, doch DFB-Präsident Theo Zwanziger spricht von einer schweren EURO. "Von den 16 Mannschaften kann jeder gewinnen, hat jeder seine Chance."

Als Favoriten gelten Weltmeister Italien, Vizeweltmeister Frankreich, Portugal und auch der WM-Dritte Deutschland, der allerdings seit dem EM-Triumph von 1996 kein EM-Spiel mehr gewinnen konnte. Nationalstürmer Miroslav Klose gibt sich dennoch zuversichtlich. "Wir haben eine sehr gute Mannschaft, eine gemischte Truppe, in der auch erfahrene Spieler dabei sind. Und ich glaube, wir sind auf einem guten Weg."

Ballack soll DFB-Elf zum vierten EM-Titel führen

Michael Ballack und Joachim Loew bei Trainingseinheit in Homburg am 26. Mai 2008
Bundestrainer Joachim Löw und Michael BallackBild: AP

Angeführt wird das deutsche Team von einem derzeit überragenden Michael Ballack, der mit dem FC Chelsea im Champions-League-Finale stand. Und so traut Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw den Gewinn des vierten EM-Titels durchaus zu: "Deutschland hat gezeigt, dass man gerade bei Turnieren über sich hinauswachsen kann. Und das Turnier findet vor der Haustür statt. Und ich bin überzeugt, dass Deutschland bei diesem Turnier auch eine dominierende Rolle spielen kann." Als absolute Außenseiter gelten die Teams der beiden Gastgeber sowie Titelverteidiger Griechenland.

Auch deutsche Polizisten sollen für Sicherheit sorgen

Nicht zu den EM-Teilnehmern gehört England mit seinen zum Teil gefürchteten Fans. Im Bereich Sicherheit erleichtert das den Organisatoren ein wenig die Arbeit. Hier sieht man sich nach den Worten von Jürg Schmid gut aufgestellt. "Was die Sicherheit angeht, da lassen wir uns nicht voll in die Karten schauen. Aber Sie können davon ausgehen, dass wir alles Menschenmögliche machen, um da wirklich bereit zu sein und Vorfälle zu verhindern."

Wörthersee Stadion in Klagenfurt, Österreich
Sicherheitsstufe I im idyllischen KlagenfurtBild: AP

So wurde die Zahl der Sicherheitskräfte erheblich aufgestockt und ein Urlaubsverbot erlassen. Auch setzen die Veranstalter auf Nachbarschaftshilfe, vor allem aus Deutschland. Denn vor allem die Spiele der DFB-Elf gegen Polen und Kroatien in Klagenfurt und gegen Österreich in Wien haben die höchste Sicherheitsstufe. Und so sollen rund 1000 deutsche Polizisten den örtlichen Kollegen beistehen.

Hoffnungen auf ein Sommermärchen 2008

Aber natürlich hoffen die Organisatoren in der Schweiz und Österreich auf ein friedliches Fußballfest, so Koordinator Heinz Palme: "Wenn die Faktoren Wetter, Sicherheit und auch die Leistung der eigenen Mannschaft in einer guten Bilanz zueinander stehen, wird es auch ein Sommermärchen 2008 für Österreich und die Schweiz geben."