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Politik

Hochhaus in Wuppertal wegen Dämmung gefährdet

27. Juni 2017

Die Brandkatastrophe von London hat auch in Deutschland Nachwehen: Im bevölkerungsreichsten Bundesland wird jetzt das erste Wohngebäude geräumt. Die Behörden sind sensibler geworden - und bewerten bekannte Risiken neu.

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Hochhaus in Wuppertal geräumt
Bild: picture alliance/dpa/H.Battefeld

Wegen einer Fassadendämmung, die der des ausgebrannten Grenfell Towers in London ähnelt, wird im nordrhein-westfälischen Wuppertal ein Hochhaus evakuiert. Die Stadtverwaltung teilte mit, es handele sich um eine "Vorsichtsmaßnahme".

Nach dem verheerenden Hochhausbrand in der britischen Hauptstadt habe man das Brandrisiko des elfstöckigen Gebäudes neu bewertet. Die Menschen sollen in ihre Wohnungen zurückkehren können, sobald die Fassadendämmung entfernt ist. Bis dahin stehen laut Behörden Ersatzwohnungen bereit.

Nur ein Koffer je Bewohner

Das Wuppertaler Gebäude umfasst 86 Haushalte mit mehr als 70 Menschen. Bei der letzten Brandschau seien brennbares Isoliermaterial und eine Unterkonstruktion aus Holz gefunden worden, erläuterte Baudezernent Frank Meyer. Jeder Bewohner dürfe bei der Räumung nur einen Koffer mitnehmen. Die Wohnungen würden kontrolliert und versiegelt.

London Brand Grenfell Tower
Ruine des ausgebrannten Grenfell Towers (Archivbild)Bild: picture-alliance/I. McIlgorm

Ein defekter Kühlschrank hatte vor zwei Wochen das Feuer im Grenfell Tower in London entfacht, dem mindestens 79 Menschen zum Opfer fielen. Nach bisherigen Erkenntnissen konnte der Brand wegen der brennbaren Fassadenverkleidung rasch auf den gesamten 24-stöckigen Sozialbau übergreifen.

Alle 95 Gebäude durchgefallen

Bei stichprobenartigen Kontrollen anderer Wohnhochhäuser in Großbritannien fielen nach Regierungsangaben alle 95 Gebäude durch, die bisher überprüft wurden. Insgesamt sollen bei 600 Hochhäusern die Fassadenverkleidungen untersucht werden. In den vergangenen Tagen hatten bereits rund 4000 Menschen ihre Wohnungen im Norden Londons räumen müssen, nachdem der Brandschutz ihrer Gebäude als unzureichend eingestuft wurde.

jj/uh (dpa, afp)