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Historische Filmnacht

25. März 2002

Die 74. Oscar-Verleihung stand ganz im Zeichen der afro-amerikanischen Hollywood-Stars. Erstmals wurden mit Halle Berry und Denzel Washington zwei schwarze Schauspieler als beste Hauptdarsteller geehrt.

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"Die Rückkehr des Goldenen Ritters"

Einer ihrer Wegbereiter, der 75 Jahre alte Sidney Poitier, erhielt von der Academy einen Ehren-Oscar für seine "herausragende Schauspielkunst, für Intelligenz, Würde und Stil".

Halle Berry nahm den wichtigsten Filmpreis für ihre hoch dramatische Leistung in dem Film "Monster's Ball" völlig fassungslos unter Tränen entgegen. Sie ist die erste farbige Frau, die mit einem Hauptrollen-Oscar geehrt wurde. In "Monster´s Ball" spielt die 35-jährige eine Kellnerin, deren Mann im Todestrakt sitzt. Berry sagte, sie nehme den Preis stellvertretend für alle schwarzen Schauspielerinnen entgegen. Berry setzte sich unter anderem gegen Nicole Kidman und Sissy Spacek durch.

Ihr Kollege Denzel Washington wurde für seine Leistung in dem Thriller "Training Day" ausgezeichnet. Er hat bereits 1990 einen Oscar als bester Nebendarsteller erhalten. Washington erhielt den Preis für seine Rolle als korrupter Polizist in "Training Day". Der 47-Jährige war in den vergangenen Jahren bereits drei Mal für den Oscar als Hauptdarsteller nominiert worden, aber jedes Mal gescheitert. Washington war erst der zweite schwarze Schauspieler in der Geschichte der Oscars, der mit dem Hauptdarsteller-Preis geehrt wurde. Er setzte sich unter anderem gegen Russell Crowe durch. Viele Experten hatten Crowe mit seiner Darstellung des unter Schizophrenie leidenden Mathematikers John Forbes Nash in "A Beautiful Mind" als Favoriten gesehen.

"A Beautiful Mind" bester Film

Bester Film des Jahres wurde "A Beautiful Mind" von Ron Howard, der auch als bester Regisseur den Oscar erhielt. Insgesamt sammelte "A Beautiful Mind" vier Preise, ebenso wie das Fantasy-Abenteuer "Der Herr der Ringe". Der erste Teil der Film-Trilogie von Peter Jackson erhielt Oscars in den Nebenkategorien Kamera, Filmmusik, Special-Effekte und Makeup.

Der vollständig Computer-animierte Film "Shrek - Der tollkühne Held" wurde von der amerikanischen Filmkunst-Akademie in der neu geschaffenen Kategorie bester Animationsfilm ausgezeichnet. Die Kriegssatire "No Man's Land" (Niemandsland) aus Bosnien-Herzegowina ist die beste nicht-englischsprachige Produktion des Jahres.

Der deutsche Filmemacher Johannes Kiefer ging in Hollywood leer aus. Der 36-Jährige war mit seinem 11-Minuten-Werk "Gregors größte Erfindung" in der Kategorie Bester Kurzfilm nominiert.

Oscar´s erstmals mit Woody Allen

Nach den Anschlägen vom 11. September stand die Nacht der Stars unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen. Zur Erinnerung an Manhattan vor den Terrorattacken stellte der Regisseur Woody Allen einen bewegenden Zusammenschnitt der schönsten Filmszenen aus New York vor. Allen, der den Oscar-Zeremonien bisher stets fern geblieben ist, wurde vom Publikum mit Standing Ovations begrüßt. (mik)