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"Himmelspalast" weitgehend verglüht

2. April 2018

Zuletzt trudelte das chinesische Weltraumlabor "Tiangong 1" unkontrolliert durchs Weltall. Der Absturz der tonnenschweren Station war nur noch eine Frage der Zeit. Und die ist nun vorüber.

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Tiangong 1
Kurz vor dem Absturz: Radarbild von "Tiangong 1"Bild: picture alliance/AP Photo/Fraunhofer Institute

Das Weltraumlabor "Tiangong 1" sei mitten über dem Südpazifik in Erdatmosphäre eingetreten und dabei "größtenteils" verglüht, teilte die chinesische Raumfahrtbehörde CMSEO in Peking mit. Die übrigen Teile stürzten nach ihren Angaben ins Meer.

"Tiangong 1" - zu deutsch: "Himmelspalast 1" - war im März 2016 außer Kontrolle geraten, als der Funkkontakt zu dem gut acht Tonnen schweren Raumlabor abbrach. Es ließ sich nicht mehr steuern und auch nicht mehr kontrolliert in die Erdatmosphäre manövrieren. Raumfahrtbehörden weltweit verfolgen den Sinkflug deshalb genau.

Tiangong 1
So sah "Tiangong 1" ausBild: picture-alliance/dpa/CMSE/Europa Press

"Keine Gefahr"

Das Gebiet, über dem Teile des rund zwölf Meter langen Raumlabors hätten herunterfallen können, war riesig: ein erdumspannender Gürtel von 43 Grad südlich bis 43 Grad nördlich des Äquators. Deutschland liegt außerhalb dieser Zone, nicht jedoch der Süden Frankreichs. Experten versicherten aber, dass für Menschen keine Gefahr bestehe. Niemand müsse befürchten, dass die Station "wie in einem Science-Fiction-Film wild auf die Erde stürzen wird", hatte CMSEO schon vor Tagen beteuert.

China, das ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm unterhält, hatte "Tiangong 1" im September 2011 im Weltall ausgesetzt. An dem Außenposten koppelten mehrere bemannte und unbemannte Raumschiffe an, doch seit 2013 hatte kein Taikonaut mehr das Labor betreten. Im September 2016 schickte China den Nachfolger "Tiangong 2" ins All. Bis 2022 soll daraus eine große, ständig bemannte Raumstation entstehen.

wa/cgn (afp, dpa)