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Hilfskonvoi trifft in zwei Städten Syrien ein

29. Juni 2016

16 belagerte Städte haben in Syrien seit Jahresbeginn Hilfe von außen erhalten. Nun ist ein Hilfskonvoi in Samalka und Irbin angekommen. Sie waren die letzten eingekesselten Orte, die keine Hilfsgüter erhalten hatten.

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Lastwagen des Roten Halbmonds bringen dringend benötigte Hilfsgüter nach Samalka und Irbin (Foto: dpa)
Lastwagen des Roten Halbmonds bringen dringend benötigte Hilfsgüter nach Samalka und IrbinBild: picture-alliance/dpa/Syrian Arab Red Crescent

Zum ersten Mal nach fast vier Jahren hat ein Hilfskonvoi zwei Orte östlich von Damaskus erreicht, die von syrischen Regierungstruppen belagert werden. 37 Lastwagen hätten Nahrung, Medizin und andere humanitäre Hilfsgüter nach Samalka und Irbin gebracht, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit. Zur Ladung gehörten Essenspakete, Weizenmehl und Hygienesets. Die Vororte von Damaskus sind Hochburgen der Opposition und sind Aktivisten zufolge seit November 2012 von der Versorgung von außen abgeschnitten.

Die Transporte für Samalka und Irbin hatten sich in den vergangenen Wochen immer wieder verzögert, weil es einen Streit zwischen den Vereinten Nationen und der syrischen Regierung darüber gab, wie viele Menschen in den beiden Orten leben. Die UN schätzen die Zahl der Einwohner auf zusammen etwa 40.000.

Fast 600.000 Bewohner eingeschlossen

Erbin und Samalka waren die letzten belagerten Gebiete in Syrien, in die bisher keine Hilfsgüter gelangt waren. Die Vereinten Nationen hatten seit Jahresbeginn die 16 anderen eingeschlossenen Städte und Gebiete mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und anderen dringend benötigten Hilfsgütern versorgt. In Syrien leben nach UN-Angaben 592.000 Menschen unter Belagerung, teils bereits seit Jahren. Die meisten Städte sind von den Regierungstruppen eingeschlossen, doch auch die Rebellen belagern mehrere Dörfer. Unter internationalem Druck hatte die syrische Führung zuletzt Hilfslieferungen zugestimmt. Seit Jahresbeginn gelangten fast 90 Hilfskonvois in belagerte oder abgelegene Ortschaften und Städte Syriens. Vergangenes Jahr waren nur 34 Konvois durchgekommen.

Samalka und Irbin gehören zu den Orten, die 2013 von einem Giftgasangriff getroffen wurden, bei dem rund 1400 Menschen ums Leben kamen. Der Westen und die Opposition machten dafür das Regime verantwortlich, das den Vorwurf jedoch stets zurückwies.

De Mistura überrascht

Derweil sprach der UN-Sonderbeauftragte für Syrien, Staffan de Mistura, bei einem Briefing im UN-Sicherheitsrat von einem "ziemlichen Meilenstein" im Vergleich zu vergangenen Jahren. Ein Datum für die Wiederaufnahme der Friedensgespräche zwischen Vertretern der Regierung von Syriens Präsident Baschar al-Assad und der Opposition gebe es aber noch nicht. Die Gespräche waren Ende April zu Ende gegangen, die Frist für einen politischen Übergang für Syrien läuft am 1. August aus. Die syrische Opposition hat Hilfe für belagerte Gebiete zur Voraussetzung für die Wiederaufnahme der ausgesetzten Genfer Friedensgespräche gemacht.

kle/pab (afp, dpa, rtre)