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Hightech, Green Cards und "Campus Germany"

30. Oktober 2001

Am zweiten Tag seines Indien-Besuchs ist Bundeskanzler Gerhard Schröder nach Bangalore im Süden der Halbinsel gereist. Die Stadt gilt als "Silicon Valley Indiens".

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IT-Spezialisten in BangaloreBild: APTN

In Bangalore, mit 7,2 Millionen Einwohnern die fünftgrößte Stadt des Vielvölkerstaats, stehen eine Besichtigung des Software-Campus des größten indischen IT-Konzerns Wipro Technologies und anschließend eines Informationstechnologie-Entwicklungszentrums von Siemens auf dem Programm des Bundeskanzlers.

Deutsch-indische Wirtschaftsbeziehungen

Bei dem wirtschaftlichen Aufstieg der Stadt spielen deutsche Unternehmen bereits seit Anfang der 50er Jahre eine wichtige Rolle. Die Firma MICO-Bosch ist inzwischen das umsatzstärkste Unternehmen der Region. Seit Jahren sind deutsche Softwareproduzenten vor Ort. Schröder will sich unter anderem bei einem Besuch in der ortsansässigen Siemens Information Systems Ltd. über die konkreten deutsch-indischen Wirtschaftsbeziehungen informieren. Gestern hatten der Kanzler und Indiens Premierminister Vajpayee eine Intensivierung insbesondere der wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder vereinbart. Beide Regierungschefs wollen sich künftig einmal im Jahr treffen.

Schröder in Indien
Bundeskanzler Schröder und Premierminister VajpayeeBild: AP

Bei der Eröffnung eines deutsch-indischen Wirtschaftsforums hatte Schröder betont, dass es gerade auf dem IT-Sektor neue Chancen für die Zusammenarbeit gebe. Der Kanzler, der von einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation begleitet wird, erklärte mit Blick auf die bislang über 2000 indischen IT-Fachleute, die mit einer Green Card in Deutschland arbeiten, dass es dabei nicht um das Abwerben von Menschen gehe, sondern um einen "Zuwachs an Internationalität, den wir brauchen". Der rechtliche Rahmen für die Green Card werde noch verbessert.

"Campus Germany"

Als Beispiel für den zunehmenden Austausch zwischen Deutschland und Indien nannte Schröder neben der Green Card die Tatsache, dass sich die Zahl der indischen Studenten in Deutschland in den vergangenen Jahren auf 1400 verdoppelt habe. Zuvor hatte er gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Michael Rogowski, bei einem Treffen mit indischen Studenten für den Studienstandort Deutschland geworben. Bei dieser Gelegenheit wurde die Website "campus-germany.de" vorgestellt - eine Initiative der Konzertierten Aktion "Internationales Marketing für den Bildungs- und Forschungsstandort Deutschland". Konzipiert, gestaltet und umgesetzt wurde der Internet-Auftritt von der Deutschen Welle.

Es ist der dritte Tag von Schröders sechstägiger Asienreise. Von Bangalore aus will er am Mittwoch nach Peking und von da aus nach Dalian und Schanghai reisen. In China sind neben den politischen Gesprächen mit der Staatsführung Wirtschaftgespräche und die Einweihung von Chemieanlagen des Bayer-Konzerns und eines Stahlwerks von Thyssen vorgesehen. Auf dem Rückflug von China nach Deutschland will Schröder in Moskau Station machen, um sich mit Präsident Wladimir Putin zu treffen.