Highlights der Ausstellung "Frida Kahlo: Making Her Self Up"
Das Victoria and Albert Museum in London ermöglicht mit "Frida Kahlo: Making Her Self Up" tiefe Einblicke in die Schaffung einer ikonischen Künstler- und Kunstfigur. Wir stellen einige Ausstellungsgegenstände vor.
Der ikonisch trotzige Blick
Fridas Vater Guillermo kam ursprünglich aus Pforzheim. Der Fotograf litt unter Epilepsie und hatte Verständnis für die Krisen, die Frida wegen ihrer Gesundheitsprobleme durchlitt. Frida posierte hin und wieder in seinem Studio für ihn, "oft direkt in die Kamera blickend, mit ihrem typisch trotzigen Gesicht", so Ana Baeza Ruiz, eine Mitarbeiterin der Ausstellung. Dieses Porträt stammt von 1926.
Frida in Farbe
In der Ausstellung mit dem Titel "Frida Kahlo: Making Her Self Up" sind über 200 persönliche Objekte sowie Malereien und Fotos der Künstlerin zu sehen. "Frida Kahlo war ein feministisches Symbol der Gegenkultur. Diese Ausstellung zeigt deutlich, wie Frida Kahlo ihre eigene Identität erschuf", so Claire Wilco, die Co-Kuratorin. (Foto: Nickolas Muray, 1939)
Traditionelle Elemente
Kahlo nutzte Kleidung als politisches Statement. Teil ihrer Künstlerpersona war ihre "Mestizo"-Abstammung, auf die sie mit ihrer Kleidung anspielte. In der Ausstellung sind viele ihrer persönlichen Stücke zu sehen, darunter Rebozos (mexikanische Schals), Huipiles (traditionelle Oberteile), Enaguas (Unterkleider), typische bodenlange Röcke sowie Accessoires aus der Zeit vor Kolumbus.
Ein vielsagender Mantel
Nach einem folgenschweren Unfall in einer Straßenbahn war Kahlo monatelang ans Bett gefesselt. In dieser Zeit brachte sie sich selbst die Malerei bei. Mit viel Kreativität half sie sich durch diese schreckliche Phase - mit Hilfe ihrer Kunst sowie der Art, sich anzuziehen. Hier ist ein guatemaltekischer Baumwollmantel zu sehen, darunter ein mazatekischer Huipil und ein bodenlanger Rock.
Hilfsmaßnahmen
Auch Medizinampullen, orthopädische Stützen und diese Beinprothese mit Lederstiefeln, Seide-Applikationen und aufgestickten chinesischen Motiven sind in London ausgestellt. Kahlo besaß viele Stützmieder und Rückenbandagen. Einige der Korsette, die sie mit religiösen und kommunistischen Symbolen bemalt hat, sind ebenfalls zu sehen. Auch jene, auf denen sie ihre Fehlgeburten verarbeitete.
Gesichtserkennung
Kahlo verstieß bewusst gegen vorherrschende Schönheitsideale, indem sie ihre berühmte Monobraue mit einem Augenbrauenstift aus Ebenholz nachzog. Dieses und andere Kosmetika, teils noch originalverpackt, sind in der Ausstellung zu sehen. Mit ihrem kräftigen Make-up betonte Kahlo ihre Gesichtszüge, wie die Farbfotografien von Nickolas Muray zeigen.
Kühn und betörend
Der in Ungarn geborene US-Fotograf Nickolas Muray schoss einige der berühmtesten Kahlo-Porträts. Obwohl sie mit dem berühmten mexikanischen Maler Diego Rivera verheiratet war, hatte sie eine jahrzehntelange Affäre mit dem Porträtfotografen und war bis zu ihrem Tod im Jahr 1954 mit ihm befreundet. Unter seinen bekanntesten Fotos sind dieses und das folgende Porträt, beide von 1939.
"Making Her Self Up"
Blumenschmuck, dicke Zöpfe, eine geradezu dreiste Gesichtsbehaarung, klobige Accessoires, kräftige Farbkombinationen: Dies sind nur einige der Merkmale, die Frida Kahlo nutzte, um ihre ureigene Künstleridentität zu erschaffen - von Kopf bis Fuß. Das V&A Museum in London zeigt vom 16. Juni bis zum 04. November 2018 Ausstellungsstücke, die noch nie außerhalb Mexikos zu sehen waren.