"Hier werden elementare Grundrechte verletzt" | Service | DW | 25.03.2006
  1. Inhalt
  2. Navigation
  3. Weitere Inhalte
  4. Metanavigation
  5. Suche
  6. Choose from 30 Languages

Service

"Hier werden elementare Grundrechte verletzt"

Der Fall des zum Christentum übergetretenen Afghanen Rahman, dem nun in seiner Heimat die Todesstrafe droht, sorgt bei den Usern von DW-WORLD.DE für Empörung. Außerdem: Weißrussland, die ETA und Einbürgerungstests.

Der Fall Rahman

Rechtsbeistand leisten, genau beobachten wie die Richter in Afghanistan entscheiden und daraus Konsequenzen ziehen. Ich kann mir nicht vorstellen dass der Koran einen Glaubenswechsel verurteilt, da ja beide Religionen an Gott glauben. Anders in China - Gott ist die CCP. J. Kuhefuß

Sehr geehrte Damen und Herren, der Fall Rahman ist leider nur die Spitze des Eisbergs. Als überzeugter Christ und interessierter Beobachter der Christen in der arabischen Welt (durch open doors u. a.) weiß ich, dass es gerade heute vollkommen normal ist, dass ein vom Islam zum Christentum Konvertierter mit schwerster Verfolgung bis hin zum Tod rechen muss. Es ist geradezu selbstverständlich, dass die Gesellschaft und auch die Familie jeden Christen (und Juden) am liebsten tot sehen würden. Mein großer Wunsch an die Medien und Politiker unseres Landes ist, dass vermehrt die sehr zahlreichen ähnlichen Fälle öffentlich zur Sprache kommen und deutlich missbilligt werden. Muslime dürfen bei uns selbstverständlich Glaubensfreiheit genießen (und das ist auch gut so), aber sie sollten wenigsten ein Fünkchen davon selbst in ihren Ländern gewähren. Übrigens ist auch die EU-Anwärterin Türkei sehr gut im Christen verfolgen, schmähen, unterdrücken usw. Tomislav Jerkovic

Was wäre, wenn wir in Deutschland nicht die Freiheit hätten vom christlichen zum muslimischen Glauben überzutreten? Daher möchte ich als Christ wirklich fordern, dass einem Moslem auch das Recht gegeben wird sich frei zum christlichen Glauben zu entscheiden, egal in welchem Land! Da muslimische Länder das auch mit ihrer Politik verbinden, finde ich es sehr gut, dass auch Politiker sich empören über diese Nichteinhaltung der Menschenrechte. Ursula Schmidt

Hier werden elementare Grundrechte verletzt. Darüber kann man nicht zur Tagesordnung übergehen. Sind es nicht auch Gelder deutscher Steuerzahler, die in dieses Land gepumpt werden? Wie können wir das mit unserem demokratischen Gewissen vereinbaren, ein System zu unterstützen, dass Grund- und Menschenrechte mit Füßen tritt? Ich erwarte von unseren Politikern, dass sie massiv auf die dortige Regierung einwirken, damit dieses Urteil niemals vollstreckt wird. Werner Marzahn

Sollte Präsident Karsai das Todesurteil unterzeichnen, sollte dies auch das Ende sämtlicher westlicher Hilfs- und Unterstützungsaktionen sowie diplomatischer Beziehungen zu und für Afghanistan bedeuten, ansonsten machen wir uns mitschuldig, und in Deutschland würde ich auch das Zahlen von Steuern boykottieren, sogar mit Gefängnisfolgen und mit in Kauf nehmen, wenn damit das Töten von Christen finanziert wird. Toleranz sollte nicht nur einseitig sein. Arno Kölkers

Wahlen in Weißrussland

Das erste Gebot kann für die EU nur lauten, dass man das Land und die dort lebenden Menschen nicht länger ignorieren kann. Man muss ganz klar Stellung beziehen, dass eine solche Form von Repressionen seitens der Staatsmacht nicht geduldet werden kann - und entsprechend entschieden den russischen Präsidenten davon abbringen, das Regime in Minsk so vorbehaltlos zu unterstützen. Dazu ist vielleicht gerade jetzt die Chance, wo Putin als G8-Vorsitzender auf seine gute Außenwirkung bedacht ist. Für eine Revolution mag es angesichts der Meinungslage noch zu früh sein, weil zu viele Leute der Propaganda Glauben schenken. Aber man müsste versuchen, in Abstimmung mit Russland und den USA diese Propaganda so zu unterminieren, dass die Leute von selbst den Glauben daran verlieren - nicht nur die, die schon einmal im Westen waren. Thorsten Rödern

Lukaschenko wird, je mehr wir ihn dämonisieren, umso stärker in seiner inneren Ablehnung gegen alles und alle. Warum unterstützen wir Lukaschenko nicht, gezielt und vor allem kontrollierbar? Was aus den ehemaligen Sowjet-Republiken geworden ist, sehen wir ja selber. Demokratische Ordnungen wie wir sie kennen und meinen, brauchen Zeit, viel Zeit. Diese Zeit müssen, sollten wir nutzen. Helfen wir ihm aus dem Amt, ohne große Streitereien, aber mit ein wenig Erfolg für alle. Jörg Thiede

Waffenstillstand der ETA

Auf diese Nachricht wartete das Baskische Land sowie ganz Spanien seit langem. In den vergangenen Monaten hatte man zu diesem Thema spekuliert und alle Gerüchte bezogen sich in diese Richtung. Die heutige Nachricht ist zweifellos eine sehr gute Nachricht, die beste, die man in einer langen Anschlagsgeschichte erwarten konnte. Doch wartet die schwerste Arbeit von heute noch. Man darf nicht vergessen, die angekündigte Waffenruhe ist nur "dauerhaft", aber nicht "endgültig". ETA strebt nach der Unabhängigkeit des Baskenlandes. Was wird geschehen, wenn das spanische Volk und die Regierung ihr Streben nicht erfüllt? Mija Sangar

Mit großem Interesse, aber vorsichtig habe ich die Nachricht der Ankündigung des “dauerhaften Waffenstillstands” der ETA empfangen. Ich bin mit unserer Ministerpräsidentin Teresa de la Vega einverstanden: Wir müssen uns über diese gute Nachricht freuen. Alles, was für den Frieden gemacht wird, ist großartig und positiv. Wir können uns auf das Ende von 40 Jahren Terror, Tod und Erpressung im Baskenland und überall in Spanien freuen, aber mir müssen auch vorsichtig sein. Vorsichtig, weil die ETA eine Terrororganisation ist, und weil wegen ihr mehr als 800 Männer, Frauen und Kinder ums Leben gekommen sind. Vorsichtig sein, da es nicht das erste Mal ist, dass die ETA eine Waffenruhe ankündigt. Vorsichtig sein, weil wir keine Pause des Terrors wollen, sondern das Verschwinden der ETA. Ob die ETA ihren Kampf ganz einstellen wird? Ja. Vielleicht ist das aber mehr ein Wunsch als eine Meinung. Ana Morillas Blanes/Costa Brava, Spanien

Einbürgerungstests in Deutschland

Prinzipiell ist gegen Einbürgerungstests für Migranten nichts einzuwenden, sofern sie sprachliches sowie gesellschaftliches und kulturelles Grundwissen abfragen. Solche Kenntnisse sind vielmehr Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration. Die Tests sollten allerdings nicht Angehörige bestimmter Nationen, Kulturen oder Glaubensrichtungen diskriminieren oder Gesinnungsschnüffelei betreiben. In dieser Hinsicht müssten die deutschen und niederländischen Entwürfe noch einmal überarbeitet werden. Weinmann

Aus redaktionellen Gründen behalten wir uns vor, Userpost zu kürzen.

  • Datum 25.03.2006
  • Drucken Seite drucken
  • Permalink https://p.dw.com/p/89eh
  • Datum 25.03.2006
  • Drucken Seite drucken
  • Permalink https://p.dw.com/p/89eh