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Hey Trainer!

2. September 2009

Bundestrainer Joachim Löw hat vor dem Länderspiel gegen Aserbaidschan Klartext geredet. Spieler, die er nicht nominiert habe, sollten sich mit ihrer Kritik gefälligst direkt an ihn wenden. Und schon hat er Post bekommen.

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Montage Werder-Torwart Tim Wiese und Bundestrainer Joachim Löw. Foto: dpa, Montage DW
Bild: picture-alliance / dpa

Hey Trainer!

Du hast ja gesagt, wir sollen nicht mehr mit den Medien reden, wenn uns was stinkt, sondern direkt mit dir. Dein Handy ist aber immer besetzt. Wahrscheinlich hast du den Hörer auf die Seite gelegt, weil sich ganz viele beschweren. Wie der Frings oder so.

Also schreibe ich meinen ersten Brief seit Jahren. Eigentlich kann ich nur SMS, aber für meinen Frust reichen die 160 Buchstaben nicht aus.

Was hab ich dir eigentlich getan? In Baku hab ich mich doch nicht daneben benommen. Hätt ich ja machen können, wo du jetzt immer den Enke ins Tor stellst. Der hat so viel internationale Erfahrung wie meine Oma im Fliegenfischen. Den willst du zur Nummer eins machen?! Der hat ja noch nicht mal ne Mucki-Bude von innen gesehen. Hallo, Jogi, aufwachen! Der spielt in Hannover, noch Fragen?

Oder suchst du die Torleute vielleicht nach dem Namen aus? Der Adler aus Leverkusen fliegt ja. Aber meistens am Ball vorbei. Und der Neuer von Schalke sieht ganz schön oft alt aus, find ich. Und wenn schon Namen: ich heiß Wiese! Wie Rasen! Da kannst du doch nix falsch machen.

Gegen Südafrika kannst du meinetwegen den Adler abstürzen lassen. Und von mir aus soll sich auch der Enke gegen Aserbaidschan langweilen. Aber in Russland brauchst du nen richtig Guten im Tor. Frag mal die Fans! Gib mir ein W, gib mir ein I, gib mir ein E, gib mir ein S, gib mir ein E – Wiese, Wiese, tätärä!

So, das muss reichen. Und wenn du das immer noch nicht kapiert hast: Ich weiß, wo dein Auto steht.

Bis dann

Tim