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Holbrooke in Kabul

12. Februar 2009

Der neue US-Sonderbeauftragte Richard Holbrooke macht am Donnerstag (12.02.2009) Station in Kabul. Die Sicherheitsmaßnahmen in der afghanischen Hauptstadt wurden nach Anschlägen verschärft.

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Richard Holbrooke (Quelle: dpa)
Der neue US-Sondergesandte Richard Holbrooke wird in Kabul erwartetBild: picture-alliance/ dpa

Schwerbewaffnete Soldaten waren vor der Ankunft Holbrookes überall in der Stadt zu sehen. Unterdessen wurden bei zwei neuen Selbstmordanschlägen im Süden Afghanistans mindestens zwei einheimische Angehörige der Sicherheitskräfte getötet.

Das Innenministerium teilte mit, in Schrena, der Hauptstadt der südostafghanischen Provinz Paktika, habe ein Selbstmordattentäter das Hauptquartier der Polizei angegriffen. Dabei seien ein Polizist getötet und zehn weitere verletzt worden. In der südwestafghanischen Provinz Nimros wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums bei einem Selbstmordanschlag auf einen Armeekonvoi ein Soldat getötet und ein weiterer verletzt.

Bereits am Mittwoch hatten die Taliban in Kabul mit einer Serie von Selbstmord-Anschlägen demonstriert, dass sie jederzeit in der afghanischen Hauptstadt zuschlagen können. Bis zu 30 Menschen wurden bei den Attacken der Selbstmordkommandos getötet, mehr als 50 zum Teil schwer verletzt. Ins Visier hatten die Taliban Einrichtungen der afghanischen Regierung wie das Justizministerium genommen. Das Gebäude befindet sich in der Nähe des Präsidentenpalastes von Hamid Karzai. Zwei Mitarbeiter des Ministeriums wurden nach Polizeiangaben von den Angreifern getötet. Ein Selbstmordattentäter habe sich vor dem Gebäude in die Luft gesprengt. Fünf der Angreifer seien bei Feuergefechten erschossen worden.

Attentat auf Bildungsministerium vereitelt

Richard Holbrooke ist der neue Sondergesandte für Afghanistan und Pakistan (Foto: dpa)
Im Fadenkreuz der Taliban: Justizministerium in KabulBild: AP

Zuvor hatte es im Norden Kabuls einen Anschlag auf ein Gebäude der Gefängnisverwaltung gegeben. Auch hier soll es mehrere Tote gegeben haben. Ein Angreifer schoss nach Berichten von Augenzeugen auf Polizisten am Eingang des Gebäudes. Als die Beamten zurückschossen, habe sich der Mann in die Luft gesprengt. Ein zweiter Angreifer zündete demnach einen Sprengsatz nahe des Haupteingangs.

Ein Attentat auf das afghanische Bildungsministerium soll unterdessen verhindert worden sein. Wie Augenzeugen berichteten, wurde ein Selbstmordattentäter im Gebäude von Polizisten erschossen. Ein Ministeriumsmitarbeiter sagte, der Tote habe einen Gürtel mit Sprengstoff getragen.

Ein afghanischer Soldat rennt zum Justizgebäude in Kabul (Foto: AP)
Die Attentäter hatten es auf die Regierung in Kabul abgesehenBild: AP

Blutige Machtdemonstration der Taliban

Ein Taliban-Sprecher sagte dem privaten afghanischen Fernsehsender Tolo TV, sieben Selbstmordattentäter hätten verschiedene Regierungsgebäude in Kabul angegriffen. Der Anriff sei eine Vergeltungsaktion für die Misshandlung von Gefangenen.

Die Sicherheitslage hat sich in Afghanistan in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert. Der neue US-Präsident Barack Obama hat eine Verstärkung der US-Truppen in dem asiatischen Land angekündigt. (tko/gri/kis)