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Heimspiel für Belgien in der "Hölle"

Andreas Sten-Ziemons (mit sid, dpa)1. Juli 2016

Geballte belgische Offensivstärke gegen unbeugsamen walisischen Kampfgeist - das Viertelfinale zwischen Belgien und Wales verspricht Spannung. Allerdings müssen die Belgier verletzungsbedingt ihre Abwehr umstellen.

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Belgische Fans als Teufel verkleidet und geschminkt (Foto: picture-alliance/dpa/S. Nogier)
Bild: picture-alliance/dpa/S. Nogier

Für die mit zahlreichen Topspielern ausgestatteten Belgier soll das EM-Viertelfinale gegen Wales nur eine Zwischenstation sein. Die "Roten Teufel" sind gegen Überraschungsmannschaft Wales (21 Uhr MESZ, ab 20:45 Uhr im DW-Liveticker) Favorit, auch ihr Kapitän Eden Hazard ist wieder fit, und im Stade Pierre Mauroy in Lille erwartet die Belgier eine Art Heimspiel. Die nordfranzösische Stadt liegt nur knapp 20 Kilometer von der Grenze zu Belgien entfernt.

Besonders Hazard freut sich auf die Partie in seiner ehemaligen Heimatstadt. Der Star vom FC Chelsea startete seine Profikarriere einst beim OSC Lille, wurde dort Meister und Pokalsieger, ehe er 2012 für 40 Millionen Euro zum FC Chelsea in die Premier League wechselte. "Ich kenne die Stadt, ich habe riesige Lust darauf. Es wird eine große Party mit vielen Fans", sagte Hazard. Der 25-Jährige hatte wegen einer Oberschenkelzerrung drei Tage pausiert, war am Donnerstag aber beim Abschlusstraining dabei. "Ich fühle mich gut und habe keine Schmerzen", sagte der Kapitän anschließend.

Doch vor dem Duell gegen die Waliser musste die Mannschaft von Trainer Marc Wilmots am Donnerstagabend einen personellen Rückschlag verkraften: Wegen eines doppelten Bänderisses am Fußgelenk fällt Verteidiger Jan Vertonghen für den Rest des Turniers aus. "Das ist jetzt tragisch", kommentierte Wilmots den Ausfall des Spielers von Tottenham Hotspur. Nach dem gelbgesperrten Thomas Vermaelen fehlt dem Coach damit die zweite Stammkraft in der Defensive. Während Vertonghen wohl von Jordan Lukaku ersetzt wird, spielt Jason Denayer für Vermaelen.

Coleman kündigt "Höllenspiel" an

Wales-Trainer Chris Coleman sprach angesichts des Ausfalls von Vertonghen zwar von einem "großen Verlust für Belgien", ergänzte aber: "Wir müssen uns nur auf uns konzentrieren." In ihrer Außenseiter-Rolle fühlen sich die Waliser sehr wohl. Nach zuletzt schwacher Leistung im Achtelfinale gegen Nordirland (1:0) setzen sie gegen Belgien erneut auf die Ausnahmequalitäten ihres Superstars Gareth Bale - und ihren Kampfgeist.

"Die Belgier erwartet ein Höllenspiel", kündigte Coleman an, der genau wie sein belgischer Kollege Wilmots wieder auf seinen Kapitän setzen kann: Ashley Williams meldete sich nach seiner Schulterverletzung einsatzbereit. Williams war im Spiel gegen Nordirland mit einem Mitspieler zusammengestoßen und lange behandelt worden. Er verweigerte aber, sich auswechseln zu lassen und spielte den Rest der Partie unter Schmerzen und mit angewinkeltem Arm zu Ende.

Frankreich Fußball-EM Russland vs. Wales Chris Coleman jubelt (Foto: Reuters/M. Dalder)
Wales' Coach Chris Coleman will auch nach dem Viertelfinale gegen Belgien wieder jubelnBild: Reuters/M. Dalder

Beide Teams kennen sich bereits aus der Qualifikation zur Europameisterschaft in Frankreich. In Brüssel spielten sie Ende 2014 0:0. Das Rückspiel in Cardiff im vergangenen Sommer gewann Wales dank eines Bale-Treffers mit 1:0.