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Haushoher Sieg für Hindu-Nationalisten

16. Mai 2014

Indiens regierende Kongresspartei gestand ihre desaströse Niederlage ein: Man erwarte "das schlechteste Ergebnis seit sehr vielen Jahren". Die Hindu-Nationalisten unter Narendra Modi feiern einen triumphalen Erfolg.

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In Indien bejubeln Anhänger den Wahlsieg der BJP (foto: reuters)
Bild: Reuters

"Wir akzeptieren die Niederlage. Wir sind bereit, in die Opposition zu gehen", sagte Parteisprecher Rajeev Shukla von der regierenden Kongresspartei vor der Presse in Neu Delhi. Schon kurz nach Auszählungsbeginn der indischen Parlamentswahlen zog er eine erschütternde Bilanz: "Die Trends sind sehr enttäuschend. Wir steuern auf das schlechteste Ergebnis seit sehr vielen Jahren zu".

Nach Hochrechnungen der Fernsehsender NDTV und CNN-IBN könnte die BJP auf 272 der 543 Parlamentssitze kommen und damit knapp über die absolute Mehrheit. Gemeinsam mit ihren Verbündeten kann sie demnach mit mehr als 300 Sitzen rechnen.

"Modi hat dem Volk den Mond und die Sterne versprochen", beklagte Shukla in der Parteizentrale der Kongresspartei. "Und die Menschen haben ihm diesen Traum abgekauft". Die BJP, die größte Oppositionspartei, dürfte mit Modi den künftigen Premierminister stellen.

Er führt in beiden Wahlkreisen, in denen er antrat - sowohl in Vadodara in seinem Heimatstaat Gujarat als auch in der heiligen Tempelstadt Varanasi. Eine besonders schmerzliche Niederlage droht der bisherigen Regierungspartei im Wahlkreis Amethi. Dort trat Rahul Gandhi an, Spross der einflussreichen Nehru-Gandhi-Familie und inoffizieller Spitzenkandidat der Kongresspartei. Der Wahlkreis wird seit Generationen von der Familie gehalten. Gandhi lieferte sich dort ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der BJP-Kandidatin.

Mehr als eine halbe Milliarde Menschen hatte ihre Stimme mit Hilfe von elektronischen Wahlmaschinen abgegeben. Die 1,8 Millionen Maschinen wurden in 989 Zentren gebracht und dort nach und nach geöffnet. Die Wahlbeteiligung lag mit 66 Prozent so hoch wie nie zuvor in Indien. Insgesamt hatte sich die Abstimmung über fünf Wochen hingezogen, damit Wahlhelfer die gigantische Abstimmung organisieren und Sicherheitskräfte die Wahllokale bewachen konnten. Angetreten waren 8251 Kandidaten, darunter 668 Frauen und fünf Transsexuelle.

SC/as (afp, dpa, rtre)