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Harsche Kritik an Ökostromförderung

8. Juli 2013

Die Chefs der Dax-Konzerne Siemens und Eon haben die Umsetzung der Energiewende in Deutschland scharf kritisiert. Gehe es so weiter, werde der Strompreis bis 2020 noch einmal um 35 Prozent steigen.

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Solaranlage und Windrad auf grüner Wiese (Montage: DW)
Bild: VRD - Fotolia

Die Vorstandschefs von Siemens und Eon, Peter Löscher und Johannes Teyssen, fordern eine radikale Reform der Ökostrom-Förderung. Die wesentlichen Elemente zur Förderung der erneuerbaren Energien seien ineffizient, sagte Teyssen dem "Handelsblatt". "Deswegen geht es gerade so richtig schief." Löscher ergänzte: "Wir sind auf dem falschen Weg."

Die Strompreise in Deutschland hätten sich innerhalb von nur zehn Jahren verdoppelt, kritisierten die Unternehmenslenker. "Dabei haben sich Steuern und Abgaben verdreifacht und machen heute 53 Prozent des Strompreises aus", sagte Löscher der Zeitung. Gehe es so weiter wie bisher, werde der Strompreis für Privathaushalte bis 2020 um 35 Prozent steigen und um 30 Prozent für die Industrie.

Deutsch-französische Energiewende

Fotovoltaik im Visier

Löscher und Teyssen kritisierten insbesondere die Förderung von Solaranlagen in Deutschland. Die Fotovoltaik profitiere am stärksten von den staatlichen Subventionen, liefere aber nur einen geringen Beitrag zur Grundlast. "Wir brauchen mehr Markt, Regulierung nur da, wo sie notwendig ist, und deutlich mehr Energieeffizienz", sagte Löscher.

Die Energiewende in Deutschland könne nur gelingen, wenn die Reform der Ökostromförderung nach der Bundestagswahl im September oberste Priorität erhalte. Es gehe nicht um Detailanpassungen, "wir brauchen grundsätzlich Korrekturen", sagte Teyssen. "Die Lage ist ernst."

ul/wen (afp, dpa)