Das Ensemble Modern wird 30
8. April 2010Sie haben mit Koryphäen wie György Ligeti, Karlheinz Stockhausen, Pierre Boulez und Wolfgang Rihm zusammengearbeitet - oder auch mit dem Rockmusiker Frank Zappa. Das Jubiläum wird in diesem Jahr mit zwei Festkonzerten und in zahlreichen Projekten im In- und Ausland gebührend begangen.
Mit Anton Webern fing alles an
Bei einem Projekt der Jungen Deutschen Philharmonie entstand die Idee, das gesamte Oeuvre Weberns aufzuführen. Die Musikstudenten, die an der Konzertreihe "Opus Anton Webern" beteiligt waren, fingen Feuer: 1980 gründeten sie das Ensemble Modern, widmeten sich fortan ganz der Zeitgenössischen Musik und organisierten sich nach Vorbild der Jungen Deutschen Philharmonie – basisdemokratisch: Mitsprachemöglichkeiten haben die derzeit 19 Ensemblemitglieder einmal im Monat bei der Vollversammlung, in der sie über Programme, Gast-Dirigenten und Solisten entscheiden – und auch während der Probenarbeit kann sich jeder einbringen.
800 Uraufführungen
Mit den bedeutendsten Komponistenpersönlichkeiten hat das Ensemble Modern bereits zusammengearbeitet und die unterschiedlichsten Stile und Spieltechniken kennengelernt. Dazu gehören auch die bierseligen "Dubairischen Tänze" von Jörg Widmann. In der sogenannten "into…"-Reihe des Ensemble Modern und des Siemens Arts Program wurde er zusammen mit drei anderen Komponisten nach Dubai geschickt, um dort sozusagen einen musikalischen Stadplan zu komponieren – und ausgerechnet in der fernen, hochtechnisierten Wüstenmetropole besann der gebürtige Münchner sich auf seine bayerischen Wurzeln.
"Guter Ton": Nachwuchsförderung
2003 haben die Musiker die Internationale Ensemble Modern Akademie ins Leben gerufen, ein Stipendiatenprogramm, das zusammen mit der Musikhochschule Frankfurt organisiert wird. Hier bekommen Instrumentalisten, Dirigenten, Klangregisseure und Komponisten Unterricht bei den Ensemble-Mitgliedern und können gleichzeitig ihren "Master of Arts" erwerben.
So rüstet sich das Ensemble Modern für die Zukunft.
Autorin: Ursula Böhmer
Redaktion: Gudrun Stegen