Hamburger Hafengeburtstag
Einmal im Jahr an einem langen Wochenende im Mai feiert Hamburgs Hafen Geburtstag. Aus der ganzen Welt kommen Schiffe und Menschen - ein Volksfest zu Wasser und zu Land und eine touristische Attraktion für die Stadt.
Mit voller Fahrt zum Fest
Die Feier zum Geburtstag des Hamburger Hafens zieht jedes Jahr Menschen aus aller Welt an. Neben der traditionellen Schiffsschau auf der Elbe gibt es viele Konzerte, Ausstellungen und Rundfahrten mit den Gastschiffen. Gefeiert wird auf dem Wasser und an Land.
Global Player mit Geschichte
Der Hamburger Hafen ist der größte Seehafen in Deutschland und der zweitgrößte Europas. Obwohl er 100 Kilometer von der Nordseemündung entfernt liegt, können ihn auch große Überseefrachter und Öltanker anfahren. Als Institution gegründet wurde der Hafen vor über 800 Jahren, am 7. Mai 1189, aber auch vorher legten hier Schiffe an. Heute werden jedes Jahr rund 130 Millionen Tonnen Ware umgeschlagen.
Ein großes Volksfest
500 Schausteller mit Karussels, Riesenrad und Imbissbuden sorgen beim Hamburger Hafengeburtstag für Jahrmarktstimmung. Hier geht auch mancher bummeln und trinken, der sich nicht für Schiffe interessiert. Die Stadt rechnet am Himmelfahrtswochenende mit 1,5 Millionen Besuchern.
Riesen und Zwerge
Zum 824. Geburtstag drängeln sich mehrere große Segelschulschiffe und viele kleine Jachten im Hafenbecken - eine Herausforderung für die Kapitäne. Außerdem haben sich 13 Kreuzfahrtschiffe im Hamburger Hafen versammelt - so viele wie nie zuvor. Die meisten Schiffe können während der Festtage besichtigt werden.
Deutschlands Seebotschafter
Die "Gorch Fock" ist Deutschlands bekanntester Segler. Das Segelschulschiff der Marine lief 1958 vom Stapel und ist seitdem auf allen Kontinenten gefahren. 1964 vertrat die "Gorch Fock" Deutschland bei der Weltausstellung in New York. In Hamburg führte der Segler die Parade von 300 Schiffen an, die am Donnerstag (09.05.2013) in den Hafen einfuhren.
Frisch getauft
Der 225 Meter lange Luxusliner "Europa II" lief vor kurzem in St. Nazaire an der französischen Atlantikküste vom Stapel: In Hamburg wurde er jetzt getauft. Für ein Kreuzfahrtschiff nimmt er mit 516 Personen vergleichsweise wenig Passagiere auf. Die haben dafür aber besonders viel Raum zur Verfügung - statt Kabinen gibt es nur Suiten mit Veranda.
Heavy-Metal-Kreuzer
Die "Mein Schiff 1" bricht jedes Klischee von lauschigen Seereisen. Mit 50.000 Watt Lautsprecher-Power ist das Schiff am Samstag (11.05.2013) in den Hamburger Hafen eingelaufen, um dort seine Heavy-Metal-Kreuzfahrt zu beenden. 2000 Metal-Fans sind als Gäste an Bord. 20 Bands sorgten auf See für den nötigen Sound.
Besuch aus Südamerika
Die "Cisne Branco“ ("Weißer Schwan") hat den weitesten Weg zurückgelegt, um am Hamburger Hafengeburtstag teilzunehmen. Der relativ junge Dreimaster - er lief 1999 vom Stapel - ist ein Schulschiff der brasilianischen Marine.
Segeln bildet
Die "Alexander von Humboldt II" ist das Ausbildungsschiff einer privaten Stiftung. Auf ihm dürfen auch interessierte Laien ohne Segelkenntnisse als Schüler mitfahren. Vor allem aber will die "Deutsche Stiftung Sail Training" Jugendlichen das Erlebnis einer Segelreise ermöglichen. Dabei sollen sie nicht nur segeln lernen, sondern auch ihre Persönlichkeit bilden.
Ballett der Kraftprotze
Eine der größten Attraktionen beim Hafengeburtstag ist das sogenannte Schlepperballet. Die bis zu 5000-PS-starken Schlepper führen kunstvolle Roll- und Wendemanöver auf der Elbe vor. Dabei schaukeln sie bis auf wenige Zentimeter an das Ufer heran. Dieses Jahr "tanzen" die Kraftpakete einen Walzer von Johann Strauß.
Ein schwimmendes Museum
Der ehemalige deutsche Frachter "Cap San Diego" stammt aus dem Jahr 1961. Ende der 1980er Jahre hatte das Schiff in seiner ursprünglichen Funktion ausgedient und wurde zu einem fahrenden Museum und Veranstaltungszentrum für Hamburg umgebaut. Anzuschauen gibt es für Besucher neben dem Frachterinnenleben auch wechselnde Ausstellungen - auch dann noch, wenn der Hafengeburtstag längst vorbei ist.