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Studieren in Hamburg

Study in Germany9. März 2009

Ob Afrikanische Sprachen und Kulturen oder Holzwirtschaft, Ozeanographie oder Zahnmedizin: Kaum eine Hochschule in Deutschland bietet ein solch breites Spektrum an Studiengängen wie die Universität Hamburg.

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Außenansicht des Hauptgebäudes der Universität Hamburg (Foto:dpa)
Massenuniversität mit exklusiven Logenplätzen: Die Uni HamburgBild: picture-alliance / dpa

Meer und Medien - was Hamburg für viele Wissenschaftler und Studierende so besonders macht, sind die beiden Antriebskräfte der Hanse- und Medienstadt. Die Jahrhunderte alten Verbindungen nach Übersee haben akademische Spuren hinterlassen: Fächer, die in Deutschland als "exotisch" gelten, wie etwa Austronesistik, gehören ebenso zu den Domänen Hamburger Akademiker wie eine Vielzahl kleiner, aber feiner Institute, die sich etwa auf afrikanische Kulturen, Nahost-Angelegenheiten oder internationale Konflikte spezialisiert haben. Als internationaler Überseehafen zwischen Nord- und Ostsee gelegen, ist Hamburg außerdem eine erstklassige Adresse für Meeres- und Klimaforscher, Schiffsbauer, Tropenmediziner, See- und Handelsrechtler.

Daneben buhlen Filmproduktionsfirmen, Zeitschriftenredaktionen und Internet-Unternehmen um die kreativen Talente der Stadt. Entsprechend begehrt sind Studienplätze an Hamburgs künstlerischen Hochschulen. Auch Universität und Fachhochschule beteiligen sich an der Ausbildung von Journalisten, Grafikern und Regisseuren.

Späte Erkenntnis

Der Philosophenturm der Universität Hamburg (Foto: dpa)
Der Philosophenturm auf dem Hauptcampus der UniversitätBild: picture-alliance/ dpa

Die Hansestadt Hamburg gilt heute als das wissenschaftliche Zentrum Norddeutschlands. Das war beileibe nicht immer so: Denn im großbürgerlichen Hamburg war man lange Zeit davon überzeugt, dass Reichtum und wirtschaftlicher Erfolg nicht unbedingt etwas mit akademischer Bildung zu tun haben. So war Hamburg unter den großen deutschen Städten die letzte, die sich eine Universität zulegte - 1919 war das, und damit lange nach Köln, München und Berlin.

Noch immer hat die Stadt ein gespaltenes Verhältnis zu ihrer Uni. Symbolisch dafür ist die Lage des Hauptcampus am Rande des Stadtzentrums: Während sich die meisten der schmucklosen Gebäude schamhaft hinter Häuserzeilen verstecken, lugen zwei Hochhäuser - der Philosophenturm und das Geomatikum - wie Leuchttürme der Geistes- und Naturwissenschaften über den Dächern der Stadt hervor.

Ebenso widersprüchlich ist die Situation in den Hörsälen und Seminaren. Zwar leistet sich kaum eine Universität in Deutschland ein solch breites Spektrum an Fächern und Spezialinstituten wie die in Hamburg. Gleichzeitig fehlt es trotz hoher Studierendenzahlen in manchen Fachbereichen an Geld.

Werben um Elite-Studenten

Studierende beim Lernen in der Universität Hamburg (Foto: dpa)
Studierende der Uni HamburgBild: picture-alliance/ dpa

Wie an vielen anderen deutschen Hochschulen ist auch in Hamburg "Elite" längst kein Schimpfwort mehr - im Gegenteil: Mit exklusiven internationalen Masterprogrammen zielt die Uni Hamburg auf zahlungskräftige Spitzenstudenten aus dem Ausland. Um die 10.000 Euro pro Studienjahr kostet so ein Logenplatz abseits des normalen Studentenalltags.

Südlich der Elbe dasselbe Bild: Mit dem "Northern Institute of Technology" (NIT) wirbt auch die modern und großzügig ausgestattete Technische Universität im industriellen Bezirk Harburg ausdrücklich um "herausragende Individuen", die sich 26 Monate lang zum Global Engineer fortbilden möchten - Kostenpunkt: 13.000 Euro pro Jahr. Großkonzerne stehen bereit, um für besonders begehrte Bewerber die Rechnung zu begleichen.