Halb Jacke, halb Hose - hybride Tierarten
Eisbären und Grizzlybären kommen sich aufgrund des Klimawandels näher und zeugen Nachwuchs: die Pizzly-Bären. Aber es gibt noch viele andere Artenmischlinge. Wir zeigen die skurrilsten und überraschensten Beispiele.
Pizzly-Bär
Das ist er: ein Mischling aus Grizzly-Bär und Eisbär, im Englischen polar bear - daher der Name Pizzly. Dieser Mischart sind Forscher und Jäger neuerdings mehrmals begegnet. Meistens ist die Mutter eine Eisbärin, der Vater ein Grizzly-Bär. Der Pizzly-Bär hat helles Fell, braune Füße und eine Art dunklen Ring um die Augen. Pizzly-Bären sind selbst auch fortpflanzungsfähig.
Zoo-Pizzly
Aus Zoos wissen Forscher schon länger, dass sich Eisbären und Braunbären miteinander paaren können. Im Osnabrücker Zoo leben zwei Pizzlys: Tips und Taps. In freier Natur könnte diese Genvermischung allerdings zum Problem für die eh bedrohten Eisbären werden, fürchten Forscher. Hybride Tierart heißt es, wenn sich zwei Arten paaren und dabei eine lebensfähige Mischform herauskommt.
Maultier und Maulesel
Das vielleicht bekannteste Hybridtier ist das Maultier - eine Kreuzung aus Eselshengst und Pferdestute. Ist die Mutter der Esel, spricht man vom Maulesel. Die Tiere sind selbst nicht fortpflanzungsfähig, aber beliebte Lasttiere, da sie größere Ausdauer haben als Pferde, aber weniger störrisch sind als Esel.
Zesel
Diese Mischung aus Zebra und Esel - Zesel oder auch Zebresel genannt - kam im Jahr 2013 im Zoo von Florenz zur Welt. Sein Name ist Ippo. Esel-Zebra-Mischlinge kommen auch vereinzelt in freier Natur vor, etwa in Äthiopien. Es gibt auch Mischungen aus Zebras und Pferden, Zorse genannt - vom englischen Wort "horse" für "Pferd". Zesel und Zorsen sind meist unfruchtbar.
Teichfrosch
Was weniger bekannt ist: Auch der deutsche Teichfrosch ist ein Hybrid! Er entstand einst aus dem Seefrosch und dem Kleinen Wasserfrosch. Der Teichfrosch ist kleiner als der Seefrosch (10 bis 16 Zentimeter), aber größer als der Wasserfrosch (etwa 5 Zentimeter). Sein Quaken ähnelt den Lauten beider Arten, liegt also stimmlich dazwischen. Er vermehrt sich munter in deutschen Gartenteichen.
Wolphin
Nein, mit Wölfen hat der Wolphin nichts zu tun. Er ist eine Kreuzung aus Wal (whale) und Delfin (dolphin). Dieser hier heißt Kekaimalu und besteht zur Hälfte aus Kleinem Schwertwal und zur anderen Hälfte aus Großem Tümmler. Er - oder vielmehr sie - brachte im Sea Life Park auf Hawaii ein Baby zur Welt.
Cama
In Dubai kam Ende der 1990er Jahre das wahrscheinlich erste Cama zur Welt - eine Mischung aus Kamel und Lama. Es entstand über künstliche Besamung. Weitere Camas folgten später. Das Ziel des Züchters: eine Tierart, die mehr Wolle erzeugt als das Lama und so groß und so stark ist wie ein Kamel.
Schiege
Eine Kreuzung aus Schaf und Ziege scheint nicht überraschend - aber das täuscht. Die beiden Arten sind genetisch nämlich sehr weit auseinander. Wenn sich auf einer Weide Ziegen und Schafe paaren, wird der Nachwuchs meist tot geboren. Es gibt aber Ausnahmen: Diese schwarze Schiege kam im irischen Ballymore gesund zur Welt. Weitere Beispiele gab es in Deutschland, den USA und den Niederlanden.
Liger
Mischlinge aus Löwen und Tigern kommen nicht in freier Wildbahn vor, es gibt sie lediglich in Zoos. Wie dieses Exemplar namens Zita im Zoo im russischen Novosibirsk. Mitte 2015 bekam sie zwei Junge. Vater der Kleinen ist ein Löwe, denn männliche Liger sind unfruchtbar. Die Großkatzenhybride werden bis zu 3,5 Meter groß und mit über 350 Kilogramm manchmal sogar schwerer als ihre beiden Elternarten.
Noch ohne Namen
Das ist die Kreuzung aus einer Stockente und einer Laufente. Mischlinge aus Stockenten und anderen Entenarten gibt es zum Bedauern der Artenschützer in freier Natur viele. Stockenten paaren sich weltweit mit Weibchen anderer Entenarten - oft gegen deren Willen. Die Gene der anderen Art werden so immer mehr "verdünnt". Viele Entenarten sind dadurch inzwischen vom Aussterben bedroht.