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Hakenkreuz auf Spielfeld

13. Juni 2015

Unbekannte brennen offenbar mittels einer Chemikalie ein Hakenkreuz auf das Spielfeld in Split. Während des EM-Qualifikationsspiels zwischen Kroatien und Italien ist es deutlich zu sehen. Jetzt droht der EM-Ausschluss.

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Kroatien Hakenkreuz auf Spielfeld im Poljud-Stadion
Bild: Getty Images/AFP/A. Isakovic

Nach dem Geisterspiel in Split drohen dem kroatischen Fußballverband wegen eines offenbar auf dem Rasen eingebrannten Hakenkreuzes erneut Konsequenzen. Die Polizei nahm Medienberichten zufolge nach dem EM-Qualifikationsspiel gegen Italien Ermittlungen wegen des Vorfalls auf und sicherte Stücke der Spielfläche als Beweismittel.

Unter dem Flutlicht des Poljud-Stadions war ein Hakenkreuz auf dem Rasen erkennbar. "Das ist Sabotage, ein krimineller Akt. Das ist eine Schande für ganz Kroatien und wir verurteilen das", sagte ein Verbandssprecher. Stadionmitarbeiter hatten in der Halbzeit versucht, das Hakenkreuz zu entfernen - vergeblich. Dennoch wurde nicht abgebrochen. 24 bis 48 Stunden vor dem Anpfiff sei der Rasen mit Chemikalien präpariert worden, teilte der kroatische Fußballverband HNS mit.

Hooligans wiederholt auffällig

Die Partie gegen Italien hatte bereits unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden müssen. Die Europäische Fußballunion (UEFA) hatte die Kroaten wegen rassistischer Angriffe ihrer Fans im Spiel gegen Norwegen bestraft.

Nach den neuerlichen Vorfällen fürchten die Kroaten nun noch härtere Sanktionen bis hin zum Ausschluss aus der EM 2016 in Frankreich. "Der Unsinn von ein paar Idioten kostet uns die EURO", vermutete die Zeitung "24Sata". Sportlich indes sind die Kroaten durch das 1:1 gegen die Italiener weiter auf EM-Kurs. Sie führen mit zwei Punkten Vorsprung die Gruppe H vor dem viermaligen Weltmeister an.

"Unermesslicher Image-Schaden"

Verbandspräsident Davor Suker war wütend und kündigte Konsequenzen an. "Wir haben Probleme mit unseren Fans. Sie respektieren keine Regeln! Wir werden darüber reden. Bin ich sauer? Oh ja, das bin ich!", sagte der ehemalige Weltklassestürmer.

Kroatiens Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic hat den Nazi-Skandal verurteilt. Die Staatschefin bemühte sich am Tag danach genau wie die geschockten Fußball-Funktionäre um Schadensbegrenzung. Kroatien habe die besten und treuesten Fans, aber auch ein "sehr ernstes Problem mit Hooligans, die nicht nur den kroatischen Fußball, sondern auch den kroatischen Staat verunglimpfen", teilte Grabar-Kitarovic am Samstag in einer Erklärung mit. Die Präsidentin bedauerte den "unermesslichen Schaden für die Reputation unserer Bürger und unseres Landes in der Welt". Auch sie forderte rasche Aufklärung.

to/sn (sid, dpa)