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Hackerangriff auf die NSA?

17. August 2016

Im Internet wurden interne Daten des US-Geheimdienstes NSA veröffentlicht. Offenbar wurden sie durch Hacker erbeutet. Wer dahinter steckt, ist unklar - Whistleblower Edward Snowden hat eine Vermutung.

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Symbolbild NSA Sammeln von Telefondaten verfassungswidrig
Bild: picture-alliance/AP

Unbekannten ist es offenbar gelungen, ausgeklügelte Software-Werkzeuge des US-Geheimdiensts NSA für Hacker-Angriffe in ihren Besitz zu bringen. Die am Wochenende im Netz veröffentlichten Dateien wirkten echt, sagten frühere NSA-Mitarbeiter der "Washington Post". Die Programme stammten aus dem Jahr 2013 und scheinen damals entwendet worden zu sein, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Experten.

Hacker-Gruppe will weitere Daten versteigern

Die Software mit Namen wie "Epicbanana", "Buzzdirection" und "Egregiousblunder" ist unter anderem dafür gedacht, trotz Schutzmaßnahmen wie "Firewalls" in Netzwerke einzudringen und Daten abzuschöpfen. Solche Werkzeuge nutzen oft bisher unbekannte Schwachstellen aus. Unklar ist, ob die Lücken, auf die sich die NSA-Programme von 2013 fokussierten, inzwischen geschlossen wurden - oder ob mit einer Ausbreitung der Werkzeuge neue Angriffe krimineller Hacker drohen. Die Gruppe mit dem Namen "Shadow Brokers" (etwa: "Schatten-Makler"), die einige Dateien veröffentlicht hatte, will nach eigenen Angaben weitere Programme versteigern.

Steckt Russland dahinter?

Unbekannt ist bisher auch, wer dahintersteckt. Der NSA-Enthüller Edward Snowden mutmaßte, Russland sei verantwortlich. Dass Geheimdienste sich belauerten und gegenseitig ihre Server hackten, sei nicht neu, schrieb Snowden bei Twitter. Das Wissen um die Hacker-Werkzeuge der Gegenseite sei nötig, um Angriffe erkennen zu können. Dass jemand aber solche Software öffentlich mache, könne man als Warnung sehen, dass alle Angriffe mit diesen Programmen eindeutig dem US-Geheimdienst zugeschrieben werden könnten. Das könne politisch heikel werden, zum Beispiel, wenn damit US-Verbündete ausgespäht worden seien. Snowden hatte 2013 Daten der NSA an Journalisten übergeben und bekam auf der Flucht Asyl in Russland.

cr/sti (dpa, ap)