Haartransplantation - wie eigenes Harr wieder Fülle bringt
Jeder zweite Mann leidet unter erblich bedingtem oder androgenetischem Haarausfall. Dabei reagieren die Haarwurzeln besonders empfindlich auf Dihydrotestosteron (DHT), ein Stoffwechselprodukt des Geschlechtshormons Testosteron. Die Folge: Teile des Haarfollikels verkleinern sich im Laufe der Zeit, er wird nicht mehr so gut mit Nährstoffen versorgt. Zudem teilen sich die Zellen langsamer. Statt kräftiger, pigmentierter Haare wachsen nur noch kleine, verkümmerte Härchen – oder gar keine Haare mehr. Ursache des androgenetischen Haarausfalls sind weniger hormonelle Störungen sondern genetisch bedingte Eigenheiten der Kopfhaut.
Die Eigenhaartransplantation, ein chirurgischer Eingriff, ist dank modernster Technik fast schmerzfrei. Unter örtlicher Betäubung entnimmt der Arzt einen ca. zwanzig Zentimeter langen Hautstreifen vom Hinterkopf, über zweitausend Haarwurzeln sitzen darin. Genetisch gehören Haare aus dem Kopfbereich zur Körperbehaarung. Sie sind gegen Hormone wie das Dihydrotestosteron resistent. Deshalb produzieren die Haarwurzeln vom Hinterkopf lebenslang Haare, die nie mehr ausfallen.
Zu erst müssen die nur millimetergroßen Härchen aus dem entnommenen Streifen isoliert werden. Stückweise in einer Nährlösung am Leben gehalten, sind sie kurz darauf einsatzbereit und werden in die kahlen Stellen verpflanzt. Um die Haare verpflanzen zu können, hat der Arzt vorher über zweitausend kleine Löcher in die Kopfhaut gestochen. Wurzel für Wurzel wird nun eingesetzt. Rund vier Stunden dauert es, bis alle Implantate eingesetzt sind. Jede einzelne Wurzel muss richtig sitzen, damit die Haare wieder in die alte Richtung wachsen können. Jetzt bildet sich ein biologischer Wundklebstoff, Fibrin, der das Haar im Schaft fixiert. Drei Monate wird es dauern, bis die transplantierten Haare anfangen zu wachsen.