Höchststrafe für Kriegsverbrecher
29. März 2013Der montenegrinische Milizenführer Veselin Vlahovic wurde wegen Mordes, Vergewaltigung und Folter verurteilt. Das bosnische Kriegsverbrechertribunal befand Vlahovic für schuldig, 31 Menschen ermordet und mindestens 13 Frauen vergewaltigt zu haben. Zudem habe er zahlreiche nicht-serbische Zivilisten gefoltert und ausgeraubt.
Der als das "Monster von Grbavic" bekannte Milizionär habe "abscheuliche, grausame und mehrfache" Verbrechen begangen, sagte der Vorsitzende Richter Zoran Bozic. Er sei der Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig, und deshalb verurteile ihn das Gericht zur Höchststrafe von 45 Jahren Gefängnis.
Unschuldsbeteuerungen widerlegt
Der Angeklagte war während des Bosnien-Krieges 1992 bis 1995 Milizenführer serbischer Paramilitärs. Die meisten seiner Verbrechen beging er zwischen Mai und Juli 1992 in drei von den Serben kontrollierten Stadtteilen der bosnischen Hauptstadt Sarajewo. Besonders betroffen war die nichtserbische Bevölkerung des Viertels Grbaviva.
Vlahovic kündigte Berufung gegen das Urteil an. Er hatte von Beginn des Prozesses an auf unschuldig plädiert, was nach Ansicht des Tribunals von den mehr als 100 gehörten Zeugen eindeutig widerlegt wurde.
In Spanien untergetaucht
Der heute 43-jährige Verurteilte war 2010 in Spanien aufgegriffen worden, wo er unter einer falschen Identität gelebt hatte. Madrid hatte ihn an Bosnien ausgeliefert. Dort wurde ihm ab April 2011 der Prozess gemacht. Im Bosnienkrieg starben mehr als 100.000 Menschen, davon allein mehr als 10.000 in Sarajewo.
Das bosnische Kriegsverbrechertribunal wurde 2005 in Sarajewo eingerichtet, um das UN-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag zu entlasten. Dort steht derzeit der einstige Militärchef der bosnischen Serben, Ratko Mladic, vor Gericht.
gmf/kis (afp, apd, rtr)