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Guter Ausblick

28. November 2006

Das Wachstum in China und den Ölländern hält die Weltwirtschaft laut OECD in Schwung. Mit gut 2,5 Prozent Wachstum ist in den kommenden zwei Jahren in den OECD-Ländern zu rechnen. Der teure Euro soll ungefährlich sein.

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Dynamisches China: Bauarbeiter in der Boomtown Schanghai
Dynamisches China: Bauarbeiter in der Boomtown SchanghaiBild: AP

Die Industrieländer gehen beim Wirtschaftswachstum nach einer sanften Abschwächung in den USA und einer sich zunehmend selbst tragenden Belebung im Euro-Raum weitgehend im Gleichschritt voran. Für die Jahre 2007 und 2008 erwartet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ein Wirtschaftswachstum im OECD-Raum von 2,5 und 2,7 Prozent. Eine Triebfeder bleibe die Expansion des Welthandels mit 7,7 und 8,4 Prozent, erklärte die Organisation am Dienstag (28.11.2006) in Paris. Die OECD hat 30 Staaten als Mitglieder.

Junge Industriestaaten als Antrieb

Eine besonders hohe Schlagzahl legen weiter die jungen Industrieländer vor: So expandiert Chinas Wirtschaft bis 2008 weiter mit Jahresraten zwischen zehn und elf Prozent. In Indien schwächt sich das Wachstum bis 2008 leicht von acht auf sieben Prozent ab. Die reichen Ölstaaten drücken mit ihrer höheren Sparquote die Zinsen, das verbilligt die Investitionen, stellt die OECD fest.

Weniger Arbeitslosigkeit in den Euro-Ländern

Im Euro-Raum wird das Wachstum 2007 etwas von der gewichtigen deutschen Wirtschaft verlangsamt, wo die Erhöhung der Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte den Konsum abbremst. Dennoch reicht in den Euro-Ländern der Schwung für ein Wachstum auf breiter Basis von 2,2 Prozent. 2008 werden 2,3 Prozent angepeilt. Das drückt die Arbeitslosigkeit, die 2006 mit 7,9 Prozent erstmals seit 2001 unter acht Prozent bleibt. 2007 soll die Arbeitslosigkeit sogar auf 7,4 Prozent und 2008 bis auf 7,1 Prozent sinken. Die Europäische Zentralbank dürfte ihre Zinsen bis 2008 von 3,25 auf vier Prozent erhöhen, meint die OECD.

Teurer Euro bleibt harmlos

Der Kursanstieg des Euro birgt aus OECD-Sicht noch keine Gefahr für die Konjunktur in Europa und Deutschland. Die Werterhöhung gegenüber dem US-Dollar sei angesichts des Aufschwungs in der Euro-Zone und der schwächeren Wirtschaftsentwicklung in den Vereinigten Staaten nicht überraschend, sagte OECD-Chefvolkswirt Jean-Philippe Cotis bei der Vorlage des halbjährlichen Wirtschaftsausblicks der Organisation. Der Anstieg in den vergangenen Tagen sei jedenfalls "nicht alarmierend". Der Euro notiert im Vergleich zum Dollar zurzeit auf dem höchsten Stand seit März 2005.

Robuste deutsche Wirtschaft

Deutschland bleibt mit 1,8 und 2,1 Prozent Wachstum in den Jahren 2007 und 2008 unter dem Durchschnitt der Euro-Partner. Die Steuererhöhung kostet dabei 2007 einen Viertel Prozentpunkt Wachstum. Der Aufschwung sei aber auch in Deutschland robust und werde ab 2008 auch vom privaten Konsum gestützt, meint die OECD. Die Arbeitslosigkeit werde binnen zwei Jahren von 8,0 auf 7,2 Prozent sinken. Die Arbeitslosenquote der OECD ist wegen anderer Berechnung nicht mit den deutschen Zahlen vergleichbar.

USA und Japan mit gewohnt guter Performance

In der weltgrößten Volkswirtschaft USA wird sich das Wachstum dem Ausblick zufolge wegen des schleppenden Wohnungsbaus 2007 von 3,3 auf 2,4 Prozent abbremsen. 2008 werde der Konjunkturmotor aber wieder um 2,7 Prozent schneller drehen. Die Arbeitslosigkeit habe mit 4,6 Prozent ihren Tiefpunkt erreicht und werde bis 2008 wieder auf 5,1 Prozent steigen.

Auch in Japan wird das Wachstum laut OECD mit jeweils zwei Prozent in den beiden Jahren 2007/2008 recht ordentlich ausfallen. Die Überschüsse der japanischen Leistungsbilanz dürften von 3,8 auf 5,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen. Gleichzeitig dürfte die Arbeitslosigkeit von 4,2 auf 3,6 Prozent zurückgehen. (kap)