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"Guten Morgen Afghanistan"

Gerda Meuer / kas26. Februar 2002

Ein neuer Radiosender hat in Kabul mit Unterstützung der EU den Sendebetrieb aufgenommen.

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Bild: AP

Seit dem 25. Februar sendet "Guten Morgen Afghanistan" von 7:30 Uhr morgens täglich zwei Stunden lang. Es handelt sich um ein Frühstücksradio mit Nachrichten, Informationen und Unterhaltungselementen.

EU-Hilfe vor Ort

Das Geld dafür kommt von der Europäischen Union: Etwa eine Viertel Million Euro hat Brüssel zunächst zur Verfügung gestellt, um den Sendebetrieb zu gewährleisten.

Das scheint zunächst nicht viel, bei den hunderten von Millionen, die die Union für den Wiederaufbau des Landes bereitgestellt hat. Doch fast noch wichtiger als die direkte finanzielle Hilfe ist wohl die praktische Unterstützung aus einzelnen Mitgliedsstaaten.

Organisiert von einer dänischen Nichtregierungsorganisation, haben eine ganze Reihe von europäischen Sendern ausrangierte Technik zur Verfügung gestellt: Geräte, um Beiträge zu produzieren, Sendepulte, Mikrophone und Aufnahmegeräte. Darüberhinaus wurden 20 afghanische Journalisten ausgewählt und für den Rundfunk ausgebildet.

Die Mitarbeiter von "Guten Morgen Afghanistan" residieren in den alten Gebäuden von Radio Kabul, das inzwischen auch wieder für vier Stunden täglich auf Sendung ist.

In Brüssel hiess es, thoretisch könnten 80 Prozent der Menschen in Afghanistan "Guten Morgen Afghanistan" empfangen.

Öffentlicher Sendeauftrag

Das Konzept des Radios geht über die reine Vermittlung von Fakten hinaus: das Vertrauen zwischen den verschieden Volksgruppen des Landes soll wieder aufgebaut werden. Deshalb gibt es Programmblöcke, in denen abwechselnd in den Landessprachen Dari und Paschtu berichtet wird.

Doch neben diesen hohen Ansprüchen ist der Sendebeginn von "Guten Morgen Afghanistan" auch ein weiterer Schritt auf dem Weg des Landes zurück in die Normalität. Es gehe nicht nur darum, die Menschen in Afghanistan mit objektiven Informationen zu versorgen, wird der afghanische Minister für Kultur und Information in einer Pressemitteilung der EU-Kommission zitiert. Nein, in das Leben der jungen Afghanen solle mit dem neuen Radioangebot auch die Fröhlichkeit zurückkehren.