Gute Vorgaben heben Stimmung in Frankfurt
21. Februar 2002Bleibt nur die Frage, ob es sich um eine echte Wende oder doch wieder nur um Strohfeuer handelt. Der Deutsche Aktienindex DAX jedenfalls stand am Mittag bei 4853 - ein Plus von knapp 73 Punkten oder 1,5 Prozent, und der Nemax 50 Index am Neuen Markt scheint sich auch wieder langsam an die 1000-Punkte-Marke heranzurobben, er stand am Mittag bei 986 - ein Plus von 36 Punkten oder 3,8 Prozent.
Ganz oben notierten die Technologiewerte
Aktien des Chip-Herstellers Infineon kletterten um 1,4 Prozent. Das liegt vermutlich daran, dass sich in den USA die so genannte Book-to-Bill-Ratio für den Speicherchip-Markt positiv verändert hat: Es kommen erstmals seit langem wieder mehr Aufträge rein als zurzeit abgewickelt werden. Das hat auch schon am Morgen den Chip-Aktien in Tokio zu großen Kurssprüngen verholfen.
Die Titel des Softwareherstellers SAP stiegen um 2,5 Prozent auf 155,25 Euro. Händler begründeten die Gewinne mit den festen Vorgaben der technologieorientierten US-Börse NASDAQ. Auch die T-Aktie legte nach positiven Analystenkommentaren der vergangenen Tage um 2,5 Prozent auf 15,89 Euro zu. Papiere des Elektronikkonzerns Siemens verteuerten sich um 2,8 Prozent auf 64,96 Euro.
Vorgaben aus New York und Tokio
In New York gab es gestern in den letzten zweieinhalb Handelsstunden einen gewaltigen Stimmungsumschwung, für den es kaum eine plausible Erklärung gibt. Es sei denn, einige Großspekulanten haben mit ihren Leerverkäufen übertrieben und plötzlich gemerkt, dass sie sich mit echten Aktien eindecken müssen. Der Dow Jones gewann jedenfalls satte 196 Punkte oder zwei Prozent auf 9941, und der Nasdaq legte 24 Punkte oder 1,4 Prozent auf 1.775 Zähler zu. Gefragt waren bei hohen Umsätze Pharma-, Biotech-, Finanz-, Industrie- und Einzelhandelswerte.
Die Börse in Tokio hat darauf noch euphorischer reagiert, Händler sprechen von einem Stimmungswandel und von wachsenden Hoffnungen auf die zügige Vorlage eines Anti-Deflations-Pakets durch die Regierung. Der Nikkei stieg um 461 Punkte oder 4,7 Prozent auf 10.295 Zähler, der höchste Tagesgewinn seit März 2001.
Euro
Bei guten Nachrichten aus den USA hat es der Euro naturgemäß schwer, sich gegen den Dollar zu behaupten, er sank gestern in New York mit 86,98 amerikanischen Cents unter die 87-Cent-Marke. In Tokio wurde er mit 87,07 Cents gehandelt und in Frankfurt stand er am Mittag bei 87,12.