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Gute Noten für München

10. Mai 2011

Eine Kommission des IOC hat ihren Bericht über die drei Bewerber um die Winterspiele 2018 vorgelegt. Darin kommt der deutsche Kandidat München insgesamt gut weg, doch auch die Opposition gegen Olympia wurde registriert.

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Bewerbungschef Bernhard Schwank (l.), Katharina Witt und Oberbürgermeister Christian Ude. Foto: dpa
Drei für München: Schwank, Witt und Ude (v.l.)Bild: picture alliance/dpa
Wahlhelfer zählen in Garmisch-Partenkirchen beim Bürgerentscheid zur Olympiabewerbung Stimmen aus. Foto: dpa
Bürgerentscheid in Garmisch-PartenkirchenBild: picture-alliance/dpa

"Die Mehrheit der politischen Parteien auf allen Regierungsebenen unterstützt die Spiele. Die Grünen haben jedoch sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene Bedenken angemeldet", heißt es im jetzt vorgestellten Bericht der so genannten "Evaluierungskommission" des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Auch die Bewegung "NOlympia" in Garmisch-Partenkirchen wird erwähnt: "Auf lokaler Ebene gibt es einigen Widerstand gegen die Bewerbung. Einige Landbesitzer weigern sich, ihre Grundstücke bereitzustellen." Der IOC-Bericht wurde allerdings vor dem Bürgerentscheid am vergangenen Sonntag (08.05.2011) verfasst, bei dem sich eine knappe Mehrheit der Garmischer und Partenkirchener für Olympische Spiele ausgesprochen hatte.

Zustimmung niedriger als in Südkorea

IOC-Vizepräsident Thomas Bach mit der olympischen Fackel von Vancouver. Foto: dapd
IOC-Vizechef Bach würde die Spiele gerne nach Deutschland holenBild: picture-alliance/dpa

"Die Grundstücksfragen spielen wegen der vorhandenen Alternativen keine Rolle", meinte Thomas Bach, der Chef des Deutschen Olympischen Sportbunds und Vizepräsident des IOC. Geradezu euphorisch präsentierte sich Bernhard Schwank. "Ich bin begeistert", sagte der Bewerbungschef. "Der Bericht hat unser Konzept in allen Teilen bestätigt." Münchens Oberbürgermeister Christian Ude äußerte sich zurückhaltender: "Es wurde kein Haar in der Suppe gefunden. Man darf aber nicht unter den Teppich kehren, dass es auch kritische Anmerkungen gab." So wiesen die IOC-Prüfer auch darauf hin, dass nach ihren Erhebungen nur 56 Prozent der Deutschen hinter der Olympiabewerbung Münchens stünden. In Südkorea befürworteten 92 Prozent der Menschen die Kandidatur Pyeongchangs, heißt es in dem Bericht. Gute Noten erhielt München in Sachen Organisation, Marketing, Finanzen, Sicherheit und Umweltverträglichkeit.

Schlechte Karten für Annecy

Fahne und Ballon mit Olympiabewerbungs-Logo auf dem Münchner Marienplatz. Foto: dpa-pa
München will 2018 wieder Olympiagastgeber seinBild: picture-alliance/dpa

"Wir werden kommende Woche unsere Stärken noch einmal hervorheben und das, was kritisiert wurde, wie etwa die Stimmung, richtig darstellen", kündigte Katarina Witt, die Chefrepräsentantin des Münchner Bewerbungskomitees an. Am 18. und 19. Mai erläutern die drei Kandidatenstädte bei der "technischen Präsentation" in Lausanne ihre Konzepte noch einmal vor den IOC-Mitgliedern. Die Rolle des Favoriten ist nicht eindeutig besetzt, wohl aber die des Außenseiters. Die französische Stadt Annecy wurde in dem IOC-Bericht in allen Kategorien am schlechtesten bewertet. Die endgültige Entscheidung darüber, wer die Olympischen Winterspiele 2018 ausrichtet, fällt am 6. Juli bei der IOC-Vollversammlung in Durban in Südafrika.

Autor: Stefan Nestler
Redaktion: Joscha Weber