"Guantanamo sollte aufgelöst werden" | Service | DW | 07.01.2006
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"Guantanamo sollte aufgelöst werden"

Die Lage im US-Gefängnis Guantanamo, in dem angebliche Terroristen inhaftiert sind, beschäftigte vergangene Woche manchen DW-WORLD-User. Auch von großem Interesse: Der Gasstreit, Scharons Gesundheit und die Vogelgrippe.

Sollte Guantanamo geschlossen werden?

Vorweg sollte ich sagen, dass ich persönlich kein so genannter "Amerika-Hasser" bin, ganz im Gegenteil! Zum Artikel: Wenn in Guantanamo wirklich alles so unglaublich human zugeht und die Amerikaner wirklich nichts zu verbergen haben, warum wird dann der UN einem unbegrenzten Zugang zu den Insassen dort nicht zugestimmt? Ich denke, dass es dort auch heute noch eine Menge zu verbergen gibt. Wenn das dort doch alles so unglaublich schlimme Jungs sind, wie die US-Regierung andauernd sagt, warum bringen sie diese Leute dann nicht vor ein anständiges Gericht? Müsste dann doch ein Kinderspiel sein! Offensichtlich fürchtet sich die US-Regierung vor Enthüllungen vor Gerichten und auch vor der Kontrolle der eigenen Gerichte, El-Kaida-Handbuch hin oder her. Selbst das FBI hat gesagt, dass dort nur ein paar Dutzend wirklich schlimme Jungs sind (wären dann ca. 60 bis 100). Was ist mit den anderen ca. 400? Davon abgesehen weiß doch inzwischen wohl jeder, dass in Afghanistan etliche Leute an die Amerikaner "verkauft" wurden. Also, solange wie die US-Regierung der UN nicht erlaubt in Guantanamo alle Insassen zu sehen und ohne Aufsicht unbegrenzt zu befragen, glaube ich allerdings, dass dort weiterhin nicht alles mit rechten Dingen zugeht! Ich glaube auch nicht, dass die Leute dort human behandelt werden! Solange die jetzige US-Regierung im Amt ist, wird sich bezüglich der Existenz und den Bedingungen in Guantanamo mit Sicherheit nichts ändern! Stattdessen lese ich heute, dass die Amerikaner in Kabul ein zweites Guantanamo einrichten wollen. Herzlichen Glückwunsch. Zurück ins Mittelalter. Monika S.

Natürlich muss dieser Gulag mit dem Namen Guantanamo aufgelöst werden. Das muss nicht heißen, dass die dort unrechtmäßig Festgehaltenen notwendigerweise freigelassen werden. Sofern dies möglich erscheint, sollte man sie vor ein Gericht stellen. Der Rechtsstaat ist unteilbar. Und die USA hätten sicher auch die personellen Kapazitäten, diejenigen Freigesprochenen weiter zu beschatten, die sich dann später doch noch als schuldig erweisen werden. Aber Indianer und Ausländer waren in den USA wohl schon immer vogelfrei: eine jüdisch-deutsche Verwandte wurde während des Zweiten Weltkriegs als deutsche Spionin interniert. Dabei war ihr suspektes Verhalten nur typisch für eine Psychoanalytikerin. Aber ein solches Berufsbild kannte man beim FBI damals nicht. (anonym)

Ja. Guantanamo sollte aufgelöst werden. Es wäre auch im Interesse der USA, das Gefängnis in Guantanamo in die USA zu transportieren. Nur so kann man den Foltervorwürfen entgegentreten. Wenn ich Recht informiert bin, ist Folter in den USA verboten. Und die US-Gesetze gelten auch in Gefängnissen wie Guantanamo. Von daher denke ich, wären die Häftlinge (die möglicherweise Terroristen sind) human und ordnungsgemäß behandelt. Das wäre das Mindeste, was ein Rechtsstaat wie die USA im Kampf gegen den Terrorismus machen kann. Die Rechtsstaatlichkeit darf nicht ignoriert werden. Die Westliche Demokratie darf ihre Werte nicht missachten. Das gilt auch für die USA und Guantanamo. Simon Cepe

Zum Gesundheitszustand von Israels Regierungschef Scharon

Zunächst entsteht eine Situation der politischen Unsicherheit, die gegebenenfalls von radikalen Palästinensern ausgenutzt werden könnte. Scharons Politik war von einer gewissen Konstanz geprägt, und selbst für seine politischen Gegner und die Palästinenser berechenbar. Die schwierige Lage von Palästinenserpräsident Abbas im Gazastreifen wird durch die momentane Situation nicht leichter, eher noch komplizierter. Die Handlungsfähigkeit der israelischen Regierung sollte sehr schnell wieder hergestellt sein. W. Schlicke

Ich bin überzeugt davon, dass schon jetzt klar ist, dass A. Scharon nicht in der Lage sein wird sein Amt weiterhin auszunehmen. Dies wird einen großen Stimmeneinbruch (bei den Wahlen am 28. März) für die "Kadima"-Partei bedeuten, und damit für alle Kräfte, welche an einer Friedenslösung interessiert sind. Gewitsch

Folgen des Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine

Jetzt stehen konträre Aussagen im Raum. Die Ukraine sagt, sie zapfe kein Gas ab und Russland sagt, es wird Gas gestohlen. Wenn sich noch nicht mal über die Fakten ein Konsens erzielen lässt, sind jegliche Verhandlungen zum Scheitern verurteilt. Verlierer sind am Ende beide Parteien, da Außenstehende nicht zu dem Ergebnisse kommen werden, es mit vernünftigen Partnern zu tun zu haben. Unabhängig von den Diebstahlvorwürfen und den Dementis dazu gibt es ja bereits Gashandelsabkommen mit anderen ehemals befreundeten Ländern Russlands. Das diese nicht als Maßstab dienen zeigt, dass man in Russland den Ukrainern einen höheren Preis abnötigen möchte. Die Frage ist warum? Die Antwort darauf ist für Europa die bitterste Pille des 21. Jahrhunderts. Das größte Land Europas ist noch nicht demokratisch. Darauf gibt es nur eine Antwort: Schei...benkleister, die bisherige Geschichte geht weiter. Christian Hoffmann

Ich bin ein junger Ukrainer. Wir frieren noch nicht, die Ukraine hat genug eigenes Erdgas, um die Bevölkerung zu versorgen. Also frieren werden wir sicher nicht. Trotzdem versucht meine Familie seit gestern, unsere Wohnung mit Holz im Kamin zu heizen. So kann man gut sparen. NICHT NACHGEBEN! Die Ukraine muss von Russland als ein unabhängiges Land anerkannt werden. Wenn die Regierung jetzt nachgibt und den russischen Vertrag unterschreibt, dann wird die Ukraine auch in Zukunft von Russland beeinflusst. Denken wir an die Situation der Ostseeländer von ein paar Jahren. Die Länder haben die russische Außenpolitik auch gespürt. Sie haben nicht nachgegeben und jetzt freuen sie sich über den EU-Beitritt. Meiner Meinung nach soll die Ukraine dasselbe machen. Michael Palag

Lieber nachgeben und einen Kompromiss eingehen und besser für die Zukunft planen. In Kanada müssen wir uns auch nach unserem mächtigen Nachbarn, den USA, richten. Es heißt, dem Gesetz des Stärkeren zu gehorchen. Günter Gosau, Kanada.

Die EU sollte Länder wie die Ukraine mehr unterstützen in ihrem Bemühen um Demokratie und Unabhängigkeit, anstatt auf immer nur auf den eigenen Vorteil und die eigene Energieversorgung zu achten. Die Ukraine sollte sich auf keinen Fall von der russischen Regierung und Gazprom erpressen lassen. Hoffentlich erkennt das russische Volk bis zur nächsten Wahl 2008, dass es von Putin mit seiner gelenkten Demokratie nichts Gutes zu erwarten hat. Claudia Dittmann

Wird genug zu Schutz vor Vogelgrippe getan?

Ich persönlich bin davon überzeugt, dass die Vogelgrippe nur ein weiteres Zeichen dieser Welt ist, um den Menschen endlich auf seine Fehler zu stoßen (Nach Überflutungen und schrecklichen Stürmen). Die Schwierigkeit liegt besonders darin Panik zu vermeiden, die Menschen aufzuklären, ohne stets die Angst vor einer Epidemie zu steigern. Traurig ist nur die Gewissheit, dass die Hilfe für die weniger gut bemittelten Länder zu teuer sein wird bzw. die Ausführung unmöglich (Oder kann man dieses eine Mal davon ausgehen, dass die großen pharmazeutischen Konzerne nicht auf Gewinn und Verluste schauen, sondern im Dienste der Menschheit handeln werden?). Wie groß können der Schutz und die Angst sein vor einer Epidemie, die bisher noch nicht einmal ausgebrochen ist? Oder ist es einfach nur die Sorge der westlichen Welt, dahingerafft zu werden, so wie täglich hunderte Menschen aus dem Leben scheiden aufgrund einer anderen, lang bestehenden Seuche, dem HI-Virus? Meine Frage ist, weshalb kümmert uns die Vogelgrippe so sehr, wenn der Tod auf der anderen Seite der Welt uns völlig unbeirrt lässt? Weshalb sprechen wir so energisch von Schutz vor einer Vogelgrippe, während die wahre Epidemie in Vergessenheit gerät? D. Morris

Wir freuen uns über User-Zuschriften, behalten uns aber vor sie zu kürzen. Die Ansichten der Verfasser geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.

  • Datum 07.01.2006
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