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Gesellschaft

Grusel-Clowns immer gewalttätiger

21. Oktober 2016

Was in den USA als derber Spaß begonnen hat, ist zu bloßer Gewalt verkommen: Sogenannte Grusel- Clowns sorgen immer öfter für Angst und Schrecken, wie jetzt in Rostock.

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Unheimlicher Clown in London
Unheimlicher Clown in London Bild: Imago/Vibrant Pictures

Ein Unbekannter in einem Clownskostüm hat einen 19-Jährigen in Rostock angegriffen und mit einem Baseballschläger verletzt. Auch ein 15-Jähriger wurde in der Ostsee-Stadt von einem Grusel-Clown bedroht. Der Verkleidete sei mit einem Messer in der Hand auf den Jugendlichen zugelaufen. Dem 15-Jährigen gelang die Flucht.

Bereits am Donnerstag war ein ähnlicher Fall aus Mecklenburg-Vorpommern bekannt geworden, bei dem eine 22-Jährige in Greifswald von einem Mann in einem Clownskostüm geschockt worden war.

Clown mit Kettensäge

In Nordrhein-Westfalen erschreckte ein mit einer Kettensäge ausgerüsteter Clown eine 48-Jährige. Wie die Polizei mitteilte, führte die Frau in Wesel einen Hund aus, als der Clown plötzlich aus einem Busch trat. Mehrfach habe der Verkleidete versucht, die Kettensäge zu starten. Erschrocken rannte die Frau zurück in ihre Wohnung und alarmierte die Polizei. Eine Fahndung nach dem Unbekannten blieb erfolglos.

Diese Vorfälle reihen sich ein in eine ganze Serie von Attacken von Grusel-Clowns auf Passanten quer durch Deutschland. So wurden allein in Nordrhein-Westfalen in dieser Woche mindestens zwei Menschen von bewaffneten Clowns verletzt.

Trend aus den USA

Clown Pennywise aus dem Thriller "Es" von Stephen Kin
Clown Pennywise aus dem Thriller "Es" von Stephen KingBild: picture-alliance/United Archives/IFTN

In den USA machen unheimliche Clowns seit etwa zwei Jahren die Straßen unsicher. Die Maskierten machen sich einen schlechten Spaß daraus, anderen Menschen aufzulauern und sie zu erschrecken. Als Videos tauchen die unheimlichen Streiche dann oft im Internet auf. Einer der berühmtesten Grusel-Clowns ist der kindertötende Pennywise aus Stephen Kings Horrorklassiker "Es" aus dem Jahre 1986.

In Deutschland stößt das Treiben dieser gewalttätigen Witzbolde auf kein Verständnis. Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, sagte kürzlich der Online-Zeitung "Huffington Post": "Die Clowns sind nicht nur Idioten, sie sind Straftäter. Jemanden auf so widerliche Weise zu erschrecken, ist Körperverletzung." Wendt befürchtet: "dass aus den Clown-Attacken ein ganz, ganz hässlicher Trend wird, der sich zu Halloween in Großstädten ausbreitet". Das Halloween-Fest wird Ende Oktober gefeiert.

wl/uh (dpa, afp)