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Großkundgebung zum Fatah-Jubiläum

4. Januar 2013

Bei den Feiern zum 48-jährigen Bestehen der gemäßigten Palästinenser-Organisation Fatah deutete sich eine Annäherung mit der radikalen Hamas an. Das gewachsene Selbstbewusstsein zeigt sich in einem neuen Namen.

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Großkundgebung zum 48-jährigen Bestehen der Fatah-Bewegung in Gaza. (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die Massenkundgebung in Gaza anlässlich des Fatah-Jubiläums war eine Premiere: Zum ersten Mal seit der Machtübernahme im Gazastreifen durch die radikal-islamische Hamas durfte die gemäßigte Palästinenerorganisation dort eine Versammlung mit mehreren Hunderttausend Teilnehmern abhalten. Statt der im Küstenstreifen üblichen grünen Hamas-Fahnen bestimmten Fatah-Gelb die Szenerie.

Fatah feiert in Gaza

Mit der Großkundgebung erinnerten die Teilnehmer an die Gründung der Fatah vor 48 Jahren. Ihr Chef, Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, ließ sich durch mehrere hochrangige Funktionäre vertreten. In einer Videobotschaft forderte er ein Ende der israelischen Blockade und ein Ende des Bruderkampfes mit der radikalen Hamas. "Bald werden wir unsere nationale Einheit wiedererlangen", sagte der Fatah-Vorsitzende.

Zu dieser Bemerkung passt die Meldung der Nachrichtenagentur Reuters, die unter Berufung auf Regierungskreise in Kairo berichtete, die ägyptische Regierung bereite Gespräche zwischen Fatah und Hamas vor.

Dass die Hamas der rivalisierenden Fatah eine so große Kundgebung genehmigte, werten Beobachter einerseits als Zeichen der Annäherung, gleichzeitig jedoch bringe die Hamas dadurch auch ihr gestärktes Selbstbewusstsein zum Ausdruck. Denn zwar lehnten westliche Staaten die Gruppe weiter ab, aber die Wahlerfolge der Muslimbrüder in Ägypten gäben ihr ebenso Auftrieb wie der jüngste bewaffnete Konflikt mit Israel. Andererseits durfte die Hamas im vergangenen Dezember im von der Fatah regierten Westjordanland ihr 25-jähriges Gründungsjubiläum begehen.

Während seine Fatah ihr Jubiläum im Gazastreifen feierte, unterzeichnete Mahmud Abbas im Westjordanland ein Dekret zur Änderung des Namens der Palästinensischen Autonomiebehörde in "Staat Palästina". Diese symbolische Geste soll die Aufwertung durch die Vereinten Nationen zum "Nichtmitgliedsstaat mit Beobachterstatus" auch offiziell zum Ausdruck bringen: Briefkopf, Briefmarken und Schilder sollen künftig mit dieser Bezeichnung versehen werden.

mak/wl (dapd, dpa, afp, rtr)