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Großes Tam Tam um ein Möbelstück

13. August 2004

Manchmal steckt das Schöne im Normalen - in der Blume oder im Hocker. Und gleich mehrere Ausstellungen liefern Beweise dafür. Andere handeln vom Lernen: Matisse vom Mittelmeer und Danzig von Paris.

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Matisse entdeckt das Leuchten

La Place des Lices, Saint-Tropez
Henri Matisse: La Place des Lices, Saint-Tropez (1904)

In Saint-Tropez hat Henri Matisse den Neo-Impressionismus entdeckt - denn Paul Signac hatte den französischen Maler eingeladen. Das war im Sommer 1904. Und in Erinnerung daran, dass Matisse (1869-1954) erstmals vor hundert Jahren in das berühmte Fischerdorf kam, zeigt das Museum in St. Tropez, was bei dem Aufenthalt herauskam. Die Ausstellung "Henri Matisse, Begeisterung für den Süden" besteht aus 39 Werken, die unter dem Einfluss des mediterranen Lichts entstanden sind. Auffällig ist: Die Farben bei Matisse wurde reiner und leuchtender, seine Formen einfacher und skizzenhafter. Zu den ausgestellten Werken gehören "La Place des Lices, Saint-Tropez, 1904" (Der Turnierplatz, Saint-Tropez, 1904) und "La Plage Rouge" (Der rote Strand).

Bis 11. Oktober. Täglich außer Dienstags 10.00 bis 12.00 und 15.00 bis 19.00 Uhr

"Tam Tam": Ein Hocker kehrt zurück

Pop-Hocker
1968 von Henri Massonnet entworfen und Inspiration für viele Möbel-Künstler: der Hocker "Tam Tam"Bild: Grand-Hornu

Hauptgegenstand der Ausstellung im Museum Grand Hornu ist - ein Hocker. Und zwar das Kult-Möbel "Tam Tam", im Jahr 1968 von Henri Massonet entworfen und 2002 wiederbelebt. Das Museum für zeitgenössische Kunst von Grand Hornu bei Mons in Belgien widmet ihm eine eigene Präsentation. Die Besucher können das Designobjekt, das schon vom Museum of Modern Art in New York geehrt wurde, in verschiedenen Ausführungen bewundern. Gezeigt werden Interpretationen des Hockers von zeitgenössischen Schöpfern wie Philippe Starck und Ines de la Fressange ebenso wie Arbeiten, die von Studenten eigens für die Ausstellung angefertigt wurden.

Bis 29. August. Täglich außer Montag von 10.00 bis 18.00 Uhr

Impressionisten - von Milwaukee nach Danzig

Zum ersten Mal stellt die polnische Hafenstadt Danzig (Gdansk) Werke aus dem Milwaukee Art Museum aus: Elf hochkarätige Gemälde französischer Impressionisten und Postimpressionisten hängen im Nationalmuseum der Stadt. Die Ausstellung "Pariser Lektion" vereint Gemälde von Auguste Renoir, Edgar Degas, Armand Guillaumin, Henri de Toulouse-Lautrec und Claude Monet - dessen Bild "Waterloo Bridge" gehört zu den wichtigsten Exponaten. Das Museum selbst, untergebracht in einem früheren Franziskaner-Kloster, gehört zu den ältesten in Polen.

Bis 3. Oktober. Täglich 10.00 bis 20.00 Uhr

Verstörende Kinder-Schicksale

Kopf eines Kindes III
Gottfried Helnwein: Head of a Child III (2002)Bild: Gottfried Helnwein, studio L.A.

In vielen großformatigen Werken setzt er sich mit der Misshandlung von Kindern auseinander - nun hat der österreichische Multi-Media-Künstler Gottfried Helnwein die erste Einzelausstellung seiner Werke in einem amerikanischen Museum erhalten. Unter dem Titel "The Child: Works by Gottfried Helnwein" zeigt die "Legion of Honor" in San Francisco Gemälde, Zeichnungen und Fotografien von den 1970er Jahren bis zur Gegenwart. Für Helnwein sind Kinder Symbole der Unschuld - auch der verratenen Unschuld. In manchen Werken ist die Gewalt verdeckt, andere sind rundheraus brutal. Mit der Präsentation will sich das Museum absetzen von der Meinung, Ausstellungen müssten immer still und schön sein.

Erstmals präsentiert die "Legion of Honor" auch Helnweins Gemälde "Epiphany II" (1998), das Geschenk eines Galeristen für die ständige Sammlung des Museums.

Bis 28. November. Dienstag bis Sonntag von 9.30-17.00 Uhr

Mapplethorpes Welt in Schwarz-Weiß

Ohne Titel
Robert Mapplethorpe: Fotografie ohne TitelBild: American Buddha

Immer war er auf der Suche nach der Schönheit: Robert Mapplethorpe (1946-1989), erst Tabu-Brecher, dann anerkannter Fotograf. Eine Ausstellung in Meran in Südtirol vereint jetzt rund 40 Aufnahmen des Amerikaners, alle rigoros in Schwarz-Weiß. Im Mittelpunkt stehen die drei von Mapplethorpe am meisten geliebten Motive: Blumen, Körper und Eros. Die Fotos sind von einer bestechenden Einfachheit und Klarheit, dabei gleichzeitig klassisch und plastisch. Mit der Schau "Die Welt des Robert Mapplethorpe" will die Galerie "Kunst Meran" zeigen, "dass die zeitgenössische Kunst noch durchwegs von Konzepten klassischer Darstellung und klassischen Ideals durchdrungen ist".

Bis 29. August. Dienstag bis Sonntag 11.00 bis 19.00 Uhr, Montag geschlossen