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Großes Stühlerücken bei VW

2. Juni 2012

Aktuell ist VW der drittgrößte Autobauer weltweit. Die Wolfsburger wollen es bis auf Platz Eins schaffen und drehen dafür auch am Personalkarusell.

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Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG stellt die personelle und strukturelle Neuausrichtung des Automobilkonzerns vor (Foto: dapd)
VW Personalumbau PKBild: dapd

Mit der Neuaufstellung sollen Schlagkraft und Tempo auf dem Weg an die Weltspitze vorangetrieben werden. Volkswagen wertet dafür unter anderem sein China-Geschäft auf, ordnet seine Lastwagensparte neu und besetzt den Audi-Vorstand um. Im Zuge der großen Personalrochade werden 30 Führungspositionen neu besetzt.

Auffällig ist: Es gibt keine Besetzungen von außen. Der Konzern, so VW-Chef Martin Winterkorn in Stuttgart, sei intern gut aufgestellt. Man habe weltweit mehr als eine halbe Million Mitarbeiter und im übrigen müssten Führungskräfte den Konzern kennen, den sie führten.

Größter Führungsumbau in der Firmengeschichte

Winterkorn verspricht sich vom bislang größten Personalumbau im Top-Management der gesamten VW-Geschichte eine bessere Vernetzung der inzwischen elf Konzernmarken sowie zusätzliche Wachstumschancen gerade dort, wo es zuletzt hakte. Vor allem die Lkw-Allianz aus den Töchtern MAN und Scania war in den vergangenen Monaten nicht vorangekommen. Und: Die Nobelmarke Audi hatte nicht so stark zum Rivalen BMW aufgeholt wie erhofft.

"Der Volkswagen Konzern hat nun mehr denn je die richtigen Personen auf den richtigen Positionen, um die Strategie 2018 zum Erfolg zu führen", sagte Winterkorn auf einer in einem Flughafenhotel in Stuttgart einberufenen Pressekonferenz . VW - so Winterkorn weiter - gebe mit dem Umbau seiner "Strategie 2018 zusätzliche Schubkraft". Die Bezeichnung steht für das Programm: Bis 2018 will VW der weltweit größte Autokonzern werden. Derzeit liegt das Unternehmen auf Platz drei hinter General Motors und Toyota.

Chancen, aber auch Risiken

Winterkorn rückte aber nicht nur das ehrgeizige VW-Ziel in den Blick, er verwies auch auf das schwierige Marktumfeld. So ist in Westeuropa der Gesamtmarkt auch vor dem Hintergrund der Schuldenkrise zurückgegangen, in China droht eine merkliche Abkühlung des Booms. Das könnte gerade für Volkswagen schmerzhaft sein.

Ferdinand Piech, Aufsichtsratsvorsitzender der Volkswagen AG(Foto: Michael Latz/dapd)
Ferdinand Piech: Der VW-Patriarch stimmte für die UmbaupläneBild: dapd

Tatsache ist: China ist der wichtigste Einzelmarkt von VW. Nirgendwo sonst verkaufen die Wolfsburger so viele Fahrzeuge wie in dem Riesenreich: Rund 2,3 Millionen waren es 2011. Und nirgendwo sonst auf der Welt haben die deutschen Autobauer so viele Produktionsstandorte.

Mit dem bisherigen Managment des Konzerns im Reich der Mitte waren VW-Chef Winterkorn und der mächtige Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piech offenbar nicht so richtig zufrieden. Zuständig für das dortige Geschäft war bislang Karl-Thomas Neumann. Für ihn solle eine neue Aufgabe im Konzern gefunden werden, betonte Winterkorn. Wo, sagte der VW-Chef, dessen Jahresgehalt sich zuletzt auf mehr als 17 Millionen Euro belief, allerdings nicht.

haz/SC (dpa, dapd)