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Großbritannien will GM-Rettung unterstützen

11. Juni 2009

Großbritannien hat zugesagt, sich finanziell an der Rettung der europäischen Unternehmensteile von General Motors zu beteiligen. Ziel müsse es sein, einen überlebensfähigen europäischen Autokonzern zu schaffen.

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Symbolbild Opel trennt sich von GM (Foto: dpa/Montage: DW)
In die neue Opelgesellschaft fließt das GM-Europageschäft größtenteils einBild: picture-alliance/ dpa / DW-Montage

"Die britische Regierung ist bereit, ihren Beitrag zu leisten", sagte der britische Wirtschaftsminister Peter Mandelson am Donnerstag (11.06.2009) nach einem Gespräch mit Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg in Berlin. Es müsse dazu aber eine klare und langfristige Perspektive für GM Europe als Ganzes geben. In Großbritannien gehört der Autobauer Vauxhall mit 5500 Beschäftigten zum Europageschäft von General Motors.

Autobauer muss international bestehen können

Britischer Wirtschaftsminister Peter Mandelson und Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (Fotos: AP)
Sprachen über GM-Rettungsbemühungen: Mandelson und zu GuttenbergBild: AP / DW-Montage

Mandelson betonte, bei der Gewährung von Staatshilfen dürfe es keine Alleingänge geben. Die Hilfen müssten im Einklang mit den anderen europäischen Ländern und den Vorgaben der EU-Kommission stehen. Ziel müsse sein, so Mandelson, einen europaweiten Autobauer zu formen, der auch im weltweiten Wettbewerb bestehen könne. Der britische Wirtschaftsminister bedankte sich bei der deutschen Regierung für die staatlichen Überbrückungshilfen und die Einrichtung einer Treuhandgesellschaft für die europäischen Unternehmensteile von GM.

Guttenberg betonte, es sei der Bundesregierung nie nur um die deutschen GM-Fabriken gegangen, sondern auch immer um die anderen europäischen GM-Standorte. Bei einem früheren Treffen beider Minister hatte Mandelson die Befürchtung geäußert, bei den Verhandlungen über eine Rettung von GM Europe könnten vor allem deutsche Interessen berücksichtigt werden.

Größerer Stellenabbau als angenommen?

Ein Opel-Mitarbeiter montiert einen Opel Vectra Caravan (Foto: dpa)
Werden mehr als 11.000 Beschäftigte entlassen?Bild: picture alliance/dpa

Zu einem Bericht der Zeitung "Die Welt", dass der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna, der von der Bundesregierung vorläufig den Zuschlag für eine Übernahme von Opel bekommen hat, einen höheren Stellenabbau plant als bisher bekannt, sagte Guttenberg, er kenne nur die Zahlen, die von einem Abbau von 10.000 bis 11.000 Stellen in Europa ausgingen.

Die Zeitung berichtete dagegen am Donnerstag, in den kommenden Jahren sollten europaweit 11.600 Arbeitsplätze gestrichen werden. Sie berief sich auf einen vorläufigen Geschäftsplan von Magna. Wie stark Deutschland davon betroffen ist, ist demnach unklar. Die neue Opelgesellschaft, in die größtenteils das GM-Europageschäft einfließt, beschäftigt 55.000 Mitarbeiter.

Bundesregierung hält Kontakt zu mehreren Opel-Interessenten

Trotz der laufenden Verhandlungen zwischen Magna und dem Autokonzern General Motors über Opel hält die Bundesregierung auch Kontakt zu anderen Interessenten, wie der Wirtschaftsminister erklärte. Er sprach von einem chinesischen Investor, der in den vergangenen zwei Wochen Interesse gezeigt habe. Guttenberg bekräftigte, dass es mit Magna nur eine unverbindliche Absichtserklärung gebe, die Gespräche könnten auch scheitern. Er stellte allerdings klar, dass die Übernahmegespräche zwischen GM und Magna zunächst "exklusiv" seien.

Magna hatte Anfang Juni eine Absichtserklärung zum Einstieg bei Opel unterschrieben und ist zurzeit mit GM in Verhandlungen über die Ausgestaltung des Abkommens. Deutschland stellt für die Zeit der Verhandlungen einen staatlichen Überbrückungskredit in Höhe von 1,5 Milliarden Euro bereit. (kis/gri/dpa/ap)

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