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Kriminalität

Großbrände in Israel: Zwölf Festnahmen

25. November 2016

Nach tagelangen Feuern hat die israelische Polizei zwölf Menschen festgenommen. Sie sprach von "nationalistisch motivierten Brandstiftungen". Die Palästinenser weisen die Vorwürfe zurück.

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ISRAEL HAIFA Brände
Bild: Getty Images/AFP/J. Guez

Nach Meinung des Ministers für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, sind mehr als Hälfte der Brände in den letzten Tagen durch Brandstiftung verursacht worden. Israels Inlandsgeheimdienst untersuche den Verdacht, dass vor allem in Haifa aus politischen Motiven Brände gelegt worden seien, berichtete die Nachrichtenseite ""ynet". Israelische Medien sprachen bereits von einer "Feuer-Intifada" von Palästinensern. Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte, Brandstiftung sei Terror. "Jeder, der versucht, Teile des Staates Israel zu verbrennen, wird hart bestraft werden." 

Anschuldigungen seien "grundlos und unzutreffend"

Die Palästinenser wiesen die Vorwürfe der Brandstiftung nach den Großbränden in Israel vehement zurück. Als "wilde Hetze" bezeichnete ein israelischer Oppositionspolitiker die Anschuldigungen. Wasel Abu Jussef, Mitglied des PLO-Exekutivkommitees, sagte, die Vorwürfe seien "grundlos und unzutreffend". "Israelische Offizielle versuchen damit, die israelische Öffentlichkeit gegen die Palästinenser aufzuhetzen", sagte der PLO-Vertreter. Sie würden alles Schlechte den Palästinensern zuschreiben. "Das ist ein einfacher Weg, um jegliche persönliche Verantwortung für die Geschehnisse zu vermeiden." 

Seit mehreren Tagen wüten in Israel Brände. Rund 60.000 Menschen seien zur Räumung ihrer Häuser aufgerufen worden, berichtete die Zeitung "Haaretz". Mindestens 80 Menschen erlitten nach Angaben des Rundfunks Rauchverletzungen oder Schocks.

Israel Waldbrände Löschflugzeug bei Haifa
Ein Löschflugzeug im Einsatz über Haifa, im Norden IsraelsBild: Reuters/B. Ratner

Bei den dramatischen Löscharbeiten in Haifa, im Norden Israels, setzte das Militär hunderte Helfer ein. Auch Soldaten der Reserve seien aufgerufen worden, Polizei und Feuerwehr beim Kampf gegen die Flammen und bei der Evakuierung zu helfen, teilte das Militär mit. Bisher wurden nach Polizeiangaben acht Wohnviertel in Haifa geräumt. 

Brände auch im Westjordanland

Der palästinensische Zivilschutz hat nach eigenen Angaben vier Feuerwehrwagen zur Unterstützung nach Jerusalem und Haifa geschickt. Die Brände wüteten in mehreren Landesteilen, darunter in der Gegend um Nazareth und Jerusalem. Auch im Westjordanland brennt es seit Mittwoch, unter anderem in der Nähe von Ramallah. In Israel und den Palästinensergebieten herrscht eine lange Trockenheit. Starke Winde fachen die Feuer weiter an.

Mittlerweile unterstützen Italien, Kroatien, Griechenland, die Türkei und Zypern die Behörden im Kampf gegen die Flammen, wie das israelische Außenministerium mitteilte. Auch Russlands Präsident Wladimir Putin habe dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu bei einem Telefonat die sofortige Entsendung von zwei riesigen Löschflugzeugen zugesagt.

mar/hf (dpa, afp)