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Großanleger reichen Milliardenklage gegen VW ein

14. März 2016

Insgesamt 278 Profi-Investoren nehmen Volkswagen im Abgas-Skandal ins Visier. Sie wollen für die Kursverluste nach dem Abgasskandal entschädigt werden.

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Deutschland Volkswagen Logo in Wolfsburg
Bild: Reuters/A. Schmidt

Wegen des Abgasskandals bei Volkswagen kommen nun möglicherweise die ersten milliardenschweren Verfahren in Deutschland auf das Unternehmen zu. Beim Braunschweiger Landgericht reichten 278 Aktionäre eine Sammelklage ein, wie die "Süddeutsche Zeitung" sowie die Sender NDR und WDR berichten. Der Tübinger Rechtsanwalt Andreas Tilp bestätigte die Angaben. Die institutionellen Anleger aus mehreren Ländern fordern einen Schadensersatz von fast 3,3 Milliarden Euro für erlittene Kursverluste. Sie werfen dem Wolfsburger Autobauer vor, zu spät über die Abgasmanipulation informiert zu haben.

"Das ist erst der Anfang"

Zu den Klägern gehören laut Rechtsanwalt Tilp 17 Finanzdienstleister und Versicherungsunternehmen aus Deutschland sowie der US-Pensionsfonds Calpers. "Das ist erst der Anfang", sagte der Anwalt. Weitere Klagen von mehr als 20 Investoren mit Forderungen von mehr als einer Milliarde Euro würden vorbereitet, um eine im September 2016 drohende Verjährung von Ansprüchen zu verhindern.

Dem Landgericht Braunschweig liegt bereits eine Klage von Privatanlegern vor, die wegen des drastischen Kursverfalls der VW-Aktie Schadensersatz verlangen. Deren Forderung hat Europas größter Autobauer bereits als unbegründet zurückgewiesen. Der Konzern argumentiert damit, erst am 18. September vergangenen Jahres durch die Veröffentlichung der US-Umweltbehörde EPA von einer möglichen Strafe in Höhe von bis zu 18 Milliarden Dollar erfahren zu haben. VW hatte aber erst Tage, nachdem die EPA ihre Betrugs-Vorwürfe öffentlich gemacht hatte, über drohende finanzielle Konsequenzen informiert.

In den USA sind bereits zahlreiche Sammelklagen von Autohaltern und Investoren eingegangen.

qu/ww (dpa,afp, rtr)