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Griechenland: Proteste, Streik und die Frage der Umschuldung

15. Juni 2011

Demonstrationen in Athen und ein Generalstreik +++ Erneute Diskussion über eine Umschuldung Griechenlands +++ Berliner Großflughafen ein Jahr vor dem Start +++

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Die Finanzminister der Eurozone konnten sich bei ihrem Treffen am Dienstag in Brüssel nicht darauf einigen, wie die künftigen Milliardenhilfen für Griechenland finanziert werden sollen. Strittig ist vor allem die Frage, welchen Beitrag private Gläubiger zu leisten haben, also etwa Banken und Versicherungen.

Gleichzeitig gilt Griechenland als zunehmend riskanter Schuldner. Die Ratingagentur Standard & Poor's stufte die Bonität des Landes gleich um drei Stufen herab – von B auf CCC. Eine Note schlechter, also D, steht für Default – mit anderen Worten: die Pleite. Und so wird nun wieder diskutiert, ob eine Umschuldung nicht doch der beste Weg ist. Und Umschuldung heißt zunächst einmal zu akzeptieren, dass Griechenland pleite ist.

Demonstrationen und Streiks in Griechenland

Die Debatte über die Schuldenproblematik wirkt wie eine akademische Diskussion unter Volkswirtschaftlern und Finanzexperten. Und doch hat sie massive Auswirkungen auf das Leben der Menschen in Griechenland. Die machten am Mittwoch ihrem Ärger mit einem Generalstreik und Demonstrationen Luft. Zehntausende protestierten vor dem Parlament, in dem die Abgeordneten über ein weiteres Sparpaket beraten sollten. "Diebe, Verräter!", skandierte die Menge. Und: "Wo ist unser Geld geblieben." Die Polizei hatte vor dem Parlamentsgebäude zwei Meter hohe Barrikaden errichtet und Teile der Athener Innenstadt abgesperrt. Unsere Korrespondent in Athen berichtet, was die Demonstranten umtreibt.

Berliner Großflughafen

Im Juni 2012 soll Berlins neuer Großflughafen in Betrieb gehen. Laut Eigenwerbung wird es der modernste Flughafen Europas. Sicher ist, das es das derzeit wichtigste Infrastruktur-Projekt in Ostdeutschland ist. Der nach dem früheren Bundeskanzler Willy Brandt benannte Flughafen am südlichen Stadtrand soll die bisherigen Berliner Airports ersetzen: Tegel und Schönefeld sowie den historischen Flughafen Tempelhof, der schon seit 2008 geschlossen ist. Das Großprojekt ist bis zuletzt umstritten. Kostengünstig, funktional, weltoffen und modern, sagen die Befürworter. Zu groß und zu laut, sagen die Gegner.