1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Grenzstadt am "Schwäbischen Meer"

Ein echter Ozean ist der Bodensee nicht, aber immerhin Deutschlands größtes Binnengewässer. Aufgrund der Lage am "Schwäbischen Meer" und seiner Nähe zu den Alpen hat Konstanz eine wechselhafte Geschichte hinter sich.

https://p.dw.com/p/2mgE
Ein Ausflugsschiff legt im Konstanzer Hafen anBild: Stadt Konstanz

Am Anfang waren die Römer: Konstanz wurde als römische Siedlung "Constantia" gegründet. Dann trat die Stadt im 14. Jahrhundert dem Schwäbischen Städtebund bei, wurde im 16. Jahrhundert österreichisch und im 19. Jahrhundert badisch. Heute gilt die am Südufer des Bodensees gelegene 78.000-Einwohner-Stadt als das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Region.

Zwischen Konstanz und seiner Nachbarstadt Kreuzlingen verläuft die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz - im Alltag der Bürger beider Städte spielt dies aber eine immer geringere Rolle: Gemeinsamer Busverkehr, grenzüberschreitende Sport- und Kulturstätten und häufige Einkaufsbummel hüben und drüben lassen die Grenzschranken fast verschwinden. Wie in Konstanz Autos mit CH-Aufkleber, so gehören in Kreuzlingen Fahrzeuge mit D-Schild längst zum Straßenbild.

See als Stadtzentrum

Ebenso prägend wie die Nähe zur Schweiz ist für Konstanz der Bodensee. Der See bestimmt besonders im Sommer das Leben der Stadt. In den offenen Restaurants und Cafés an der Uferpromenade ist dann jeder Platz besetzt, Flaneure spazieren an der Marina vorbei, Schiffe bepackt mit Ausflüglern legen am Hafen an.

Wichtig ist der See zudem auch für die zahlreichen Pendler, die in der Stadt arbeiten, und per Schiff von ihren Gemeinden nach Konstanz überfahren. Bedeutende Wirtschaftsträger der Stadt sind der Tourismus und die Universität.

Vertreiben der kalten Jahreszeit

Richtig stolz sind die Konstanzer auf zwei Traditionen: die schwäbisch-alemannische Fasnet und die "Weinstüble". Als Höhepunkt des Konstanzer Karnevals ziehen jedes Jahr im tiefsten Winter die Menschen in einem bunten, lauten Umzug durch die Stadt - um die bösen Geister zu vertreiben und wohl auch als Hinweis, dass die kalte Jahreszeit bald zu Ende ist.

Genauso typisch für die Bodenseestadt sind die "Weinstüble", eine echte Konstanzer Erfindung für den eiligen Weintrinker. Zwar weiß keiner mehr genau, wie diese Form der Gaststätte eigentlich entstanden ist, aber echte Konstanzer "schlotze" ihr "Viertele" - also einen Viertelliter Wein - einfach am liebsten im Stehen. Warum? Erstens drängt oft die Zeit und zweitens kann der kontaktfreudige Einheimische dadurch angeblich einfacher mit verschiedenen Leuten gleichzeitig sprechen.