1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Reaktionen auf Obamas Sieg

5. November 2008

Gratulationen und Glückwünsche erreichten Barack Obama, den designierten Präsidenten der USA, noch in der Wahlnacht. In Kenia wurde sogar spontan ein Feiertag ausgerufen.

https://p.dw.com/p/Fnh3
Ein Mann vor vielen TV-Monitoren mit Obama-Bildern (Foto: AP)
Auch in diesem südkoreanischen Elektronik-Laden gab es auf den Monitoren nur ein ThemaBild: AP

Der Wahlsieg des demokratischen Kandidaten Barack Obama bei der US-Präsidentschaftswahl ist international begrüßt worden. Staats- und Regierungschefs aus aller Welt gratulierten dem 47-Jährigen am Mittwoch (05.11.2008) zu seinem Sieg, darunter Bundespräsident Horst Köhler, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und der britische Premier Gordon Brown. Glückwünsche kamen auch aus Afghanistan, wo die USA gegen die radikalislamischen Taliban kämpfen. Die Regierung im Irak rechnete nach eigenen Angaben auch unter dem künftigen Präsidenten Obama nicht mit einem raschen Truppenabzug der USA.

(AP Photo/Markus Schreiber)
Bundeskanzlerin Angela Merkel (r.) und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (Archiv)Bild: AP

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) haben dem künftigen US-Präsidenten Barack Obama eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zugesichert. Auch Bundespräsident Horst Köhler schrieb am Mittwoch (05.11.2008) in einem Telegramm an den 47 Jahre alten demokratischen Senator, er könne als Präsident "auf Deutschland als einen verlässlichen Partner und langjährigen Freund zählen". Deutschland und die USA seien durch gemeinsame Werte fest miteinander verbunden. Diese Werte seien das Fundament für die enge Zusammenarbeit in der transatlantischen Gemeinschaft.

Merkel betonte in einem Schreiben an Obama: "Die Welt steht zu Beginn Ihrer Amtszeit vor bedeutenden Herausforderungen. Ich bin überzeugt, dass wir in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten und Europa den neuartigen Gefahren und Risiken entschlossen begegnen und die vielfältigen Chancen, die sich in unserer globalen Welt eröffnen, gut nutzen werden." Die Bundesregierung sei sich stets "der Bedeutung und des Wertes der transatlantischen Partnerschaft für unsere gemeinsame Zukunft bewusst".

EU-Kommission: Enger zusammenrücken

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat Senator Barack Obama zur gewonnenen Präsidentschaftswahl in den USA gratuliert. "Im Namen der Europäischen Kommission und in meinem eigenen Namen möchte ich Senator Obama zur Wahl zum 44. US-Präsidenten gratulieren", hieß es in einer Mitteilung am Mittwochmorgen. Es sei Zeit für Europa und die Vereinigten Staaten, wieder enger zusammenzurücken. Die derzeitige Krise sei auch eine Chance für eine neue Welt zum Wohl der Gesellschaft.

Sarkozy: Brillanter Sieg

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, der noch bis Ende des Jahres den EU-Ratsvorsitz inne hat, beglückwünsche Obama zu seinem "brillanten Sieg", hieß es in einem Glückwunschschreiben Sarkozys, das der Elysée-Palast in Paris am Mittwoch kurz nach Bekanntwerden des Wahlausgangs veröffentlichte. Amerika habe damit "kraftvoll seinen Glauben an den Fortschritt und an die Zukunft ausgedrückt". "Ihre Wahl weckt in Frankreich, in Europa und darüber hinaus in der Welt gewaltige Hoffnung", schrieb Sarkozy an Obama weiter. Dies sei die Hoffnung auf ein "offenes, solidarisches und starkes Amerika, das von Neuem den Weg zeigt, mit seinen Partnern, durch die Kraft des Beispiels und die Zustimmung zu seinen Grundsätzen."

Brown: Wir teilen viele Werte

Der britische Premierminister Gordon Brown bot dem gewählten neuen US-Präsidenten Barack Obama eine "sehr enge" Zusammenarbeit an. Der Demokrat habe einen "inspirierenden Wahlkampf geführt und die Politik mit seinen fortschrittlichen Werten und seiner Vision für die Zukunft angeregt", sagte Brown am Mittwoch in London. Er freue sich sehr darauf, mit Obama sehr eng zusammenzuarbeiten. "Die Beziehung zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich ist entscheidend für unsere Prosperität und Sicherheit", sagte Brown. "Ich kenne Barack Obama und wir teilen viele Werte. Wir beide sind entschlossen zu zeigen, dass die Regierung den Menschen durch diese schweren wirtschaftlichen Zeiten helfen kann."

Aktienkurse in Asien steigen

Der Sieg von Obama trieb die asiatischen Börsen am Mittwoch auf ihren höchsten Stand seit drei Wochen. In der Hoffnung auf mehr Klarheit über den künftigen US-Kurs in der größten Weltwirtschaftskrise seit 80 Jahren legten vor allem Exportwerte zu. In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 4,5 Prozent im Plus bei 9521 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 6,2 Prozent auf 966 Zähler. Auch die Kurse an den Aktienmärkten in Südkorea, Hongkong, Singapur, Australien und Shanghai legten deutlich zu.

Die Hoffnung auf ein Ende politischer Unsicherheiten hatte bereits am Vorabend den US-Börsen zu ihren größten Gewinnen an einem Wahltag verholfen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss rund 3,3 Prozent höher bei 9625 Punkten.

Extra-Feiertag in Kenia

"Wir kommen ins Weiße Haus", singen diese Kenianer und feiern damit den Wahlsieg ihres "Landsmanns" Barack Obama (Foto)
"Wir kommen ins Weiße Haus", singen diese Kenianer und feiern damit den Wahlsieg ihres "Landsmanns" Barack ObamaBild: AP

Barack Obamas Sieg bei den Präsidentschaftswahlen in den USA ist für viele Kenianer ein Grund zum Feiern - nun erhalten sie auch die Zeit dafür: Präsident Mwai Kibaki erklärte den 6. November spontan zum Feiertag, berichtete der staatliche Fernsehsender am Mittwochmorgen kurz nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses in den USA. In der Heimat von Obamas verstorbenem Vater, der aus dem kleinen Dorf Kogelo in Westkenia stammte, hatten die Menschen auf einen Sieg Obamas gehofft. (mas)