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Grüne starten Castingshow

22. September 2012

Die Parteibasis der Grünen entscheidet über die beiden Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl 2013. Das Schaulaufen begann in Hannover.

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Grünen-Chefin Roth (l) mit den beiden Fraktionsvorsitzenden Trittin (M) und Künast (Foto: dpa)
Bundesdelegiertenkonferenz der GrünenBild: picture-alliance/dpa

Es ist eine Premiere in der deutschen Parteienlandschaft und sie ist bei den Grünen zu sehen: Erstmals bestimmen die Mitglieder der Partei über ihre beiden Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl im nächsten Jahr. In Hannover stellten sich zum Auftakt der "Castingshow" zehn der insgesamt 15 Bewerber den Fragen von Mitgliedern.

#video#Kampf der prominenten Vier

11 der Kandidaten sind relativ unbekannt und gelten als chancenlos. Erwartet wird ein Vierkampf zwischen den beiden Vorsitzenden der Bundestagsfraktion, Jürgen Trittin und Renate Künast, Parteichefin Claudia Roth und Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt. Künast gab beim Treffen in Hannover freimütig zu: "Natürlich bin ich aufgeregt, so was ist doch eine Premiere." Claudia Roth gestand, ihre Rede noch auf der Anreise geübt zu haben - zur Begeisterung der anderen Zugreisenden.

Göring-Eckardt warb für einen neuen Aufbruch - und verglich das Verfahren der Urwahl mit einem Speed-Dating, bei dem in aller Kürze Kandidaten um Sympathien werben. Die Parteimitglieder stellen Fragen zum Wirtschaftswachstum, zu möglichen Koalitionen, zum Kurs der EU, aber auch zur Beschneidung von muslimischen und jüdischen Jungen.

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Foto: dapd)
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-EckardtBild: dapd

Wahl im Oktober

In den kommenden Wochen werden sich die Bewerber bundesweit Fragen der Grünen-Basis in den Landesverbänden stellen. Die rund 60.000 Parteimitglieder haben bis zum 30. Oktober Zeit, ihren Wahlzettel einzureichen. Jeder Grüne hat zwei Stimmen. Nach den Parteistatuten muss der Doppelspitze mindestens eine Frau angehören. Quoren gibt es nicht. Gewählt ist, wer mehr als die einfache Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigt.

Spätestens am 9. November soll feststehen, wer als Spitzen-Duo die Grünen in den Wahlkampf führt. Das Ergebnis ist bindend. Auch ein Parteitag könnte die per Urwahl bestimmte Doppelspitze nicht abwählen.

wl/gd (dpa, dapd, rtr)