Goya, Menzel und das Kriegsende
Er gilt als der bedeutendste deutsche Maler, Zeichner und Illustrator des 19. Jahrhunderts: Adolph Menzel (8. Dezember 1815 bis 9. Februar 1905). An seinem 100. Todestag wird in der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel die Ausstellung "Menzel und der Hof" mit Gouachen, Zeichnungen und Dokumenten eröffnet. Sie ist der Vorläufer zur Ausstellung im Kulturforum am Potsdamer Platz "Menzel und Berlin - eine Hommage", in unmittelbarer Nachbarschaft des ehemaligen Ateliers des Malers (11. März - 5. Juni 2005).
Berliner Urgestein
Menzel hat 75 Jahre seines Lebens in Berlin gewirkt und war mit dieser Stadt und seiner Umgebung verbunden wie kaum ein anderer Künstler. Obwohl in Breslau geboren (wie viele damalige Berliner) und erst in seinem 16. Lebensjahr mit seiner Familie zugewandert, wurde Menzel zum Inbegriff "des Berliners". In hohem Alter wurde er Ehrenbürger der Stadt und bald darauf geadelt. Nach seinem Tod am 9. Februar 1905 erhielt er als erster und einziger Künstler Preußens ein vom Staat ausgerichtetes Begräbnis auf dem Friedhof in der Bergmannstraße. Dort befindet sich das Familiengrab noch heute, außerdem sind hier u.a. der Architekt Martin Gropius (1824-1880), der Dichter Ludwig Tieck (1773-1853), der Historiker Theodor Mommsen (1817-1903) sowie der Philosoph Friedrich Schleiermacher (1768-1834) begraben.
Prophet der Moderne
Als Höhepunkt des Ausstellungsjahres wird eine große Ausstellung über den spanischen Maler Francisco de Goya erwartet. Die Schau mit dem Titel "Goya - Der Prophet der Moderne" ist vom 12. Juli bis 28. September 2005 in der Alten Nationalgalerie zu sehen. Goya (1746-1828) war außerordentlich vielseitig. Er war sowohl ein hervorragender Porträtmaler und stellte auch eindringlich die Schrecken von Krieg und Not dar. Zu seinen bekannten Ölgemälden gehören "Die nackte Maja" oder "Die Erschießung von Straßenkämpfern durch die Franzosen".
Kriegsende in Deutschland
Dem 60. Jahrestag der deutschen Kapitulation am 8. Mai widmen sich sowohl das Deutsche Historische Museum als auch das Museum Europäischer Kulturen in Dahlem mit Sonderausstellungen. Im Zeughaus Unter den Linden wird "Der Krieg und seine Folgen" anhand von Zeitzeugen-Aussagen, Tagebuchauszügen und 400 anderen Dokumenten und Kunstwerken beleuchtet. Im Deutsch-Russischen Museum in Karlshorst, wo 1945 die Kapitulationsurkunde unterzeichnet wurde, wird es eine Sonderausstellung zur Erinnerung an den Krieg aus sowjetischer Sicht geben, die mit der Ausstellung im Deutschen Historischen Museum korrespondiert.
Büste auf Wanderschaft
Auf die Vervollständigung der Museumsinsel weist der Umzug der Nofretete hin. Die weltberühmte Kalksteinbüste der ägyptischen Königin verlässt nach Jahrzehnten ihr Domizil im Stülerbau am Schloss Charlottenburg und steht ab 2. März 2005 im Mittelpunkt einer Ausstellung im Kulturforum am Potsdamer Platz "Hieroglyphen und Nofretete". Am 4. August eröffnet dann das Ägyptische Museum mit seiner Königin seine neue ständige Ausstellung im Obergeschoss des Alten Museums am Lustgarten auf der Berliner Museumsinsel . (dpa/pg)