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Alphabet steigert mächtig den Gewinn

24. April 2018

Google hat dank guter Werbeeinnahmen im ersten Quartal deutlich mehr Geld verdient als erwartet. Auch die Steuerreform von US-Präsident Trump macht sich bemerkbar.

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Symbolbild Google Alphabet
Bild: picture-alliance/dpa/J. Büttner

Die Google-Mutter Alphabet verdient dank sprudelnder Werbeeinnahmen und geringerer Steuern noch besser. Im ersten Quartal legte der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert um 73 Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar (7,7 Mrd Euro) zu, wie der Internetriese nach US-Börsenschluss in Mountain View mitteilte. Sondereffekte im Zuge einer Umstellung der Buchhaltung blähten das Ergebnis zwar kräftig auf. Doch auch der operative Gewinn wuchs von 6,6 Milliarden auf 7,0 Milliarden Dollar. Die Daten-Affäre des Rivalen Facebook hinterließ offenbar keine Spuren in der Bilanz. Die gesamten Erlöse des Konzerns kletterten um 26 Prozent auf 31,1 Milliarden Dollar (25,5 Mrd Euro). Der Großteil davon entfiel wie gewöhnlich auf Google.

Werbeeinnahmen beleben den Gewinn

Angetrieben vom starken Mobilgeschäft stiegen die Werbeerlöse des Suchmaschinen-Giganten um 24 Prozent auf 26,6 Milliarden Dollar. Der restliche Umsatz der Alphabet-Tochter, zu der neuerdings auch wieder die zuvor als Schwestergesellschaft agierende Smart-Home-Firma Nest gehört, legte sogar um 36 Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar zu. Auch die Video-Plattform Youtube wuchs kräftig. 

Wer erwartet hatte, die durch Facebooks Cambridge-Analytica-Skandal angestoßene Datenschutz-Diskussion würde Werbekunden abschrecken, sah sich getäuscht. So konnte Google die bezahlten Klicks auf Anzeigen im Jahresvergleich um starke 59 Prozent steigern, auch wenn die Erlöse pro Klick um 19 Prozent sanken. Allerdings wurde der Skandal erst Mitte März - also zum Ende des ersten Quartals hin bekannt. Die nun veröffentlichten Google-Zahlen umfassen den Zeitraum Januar bis März.

USA Trump unterzeichnet Tax Cut Bill
Im Dezember 2017 unterschrieb US-Präsident Donald Trump die SteuerreformBild: picture alliance/dpa/Pool/CNP/Med/M. Theiler

Trumps Steuerreform trägt Früchte

Der neuen Datenschutz-Verordnung der EU, die im Mai in Kraft treten soll, sieht die Konzernführung gelassen entgegen. Man bereite sich bereits seit 18 Monaten darauf vor, sagte Google-Chef Sundar Pichai in einer Schalte mit Analysten. Ein wesentlicher Grund für den enormen Gewinnanstieg war auch die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump, durch die die Abgaben an den Fiskus noch weiter gedrückt werden konnten.

Die effektive Steuerquote des Alphabet-Konzerns schrumpfte im Jahresvergleich von 20 auf lediglich elf Prozent. Die Trump-Regierung hatte die Unternehmenssteuern in den USA zu Jahresbeginn von 35 auf 21 Prozent gesenkt, dank etlicher Schlupflöcher und Sonderregeln zahlen einige Konzerne unterm Strich jedoch noch deutlich weniger.

Außerdem verbuchte der Konzern dank einer neuen Bilanzierungsmethode bislang unrealisierte Gewinne aus Beteiligungen an Start-up-Firmen wie Uber. Über drei Milliarden Dollar trugen die bislang unrealisierten Gewinne zum Quartalsergebnis bei.

Aktienkurse blieben konstant

Die Zahlen übertrafen die Erwartungen der Experten deutlich. Anleger waren jedoch zunächst unentschlossen. Die Aktie stieg nachbörslich in einer ersten Reaktion spürbar an, drehte dann aber wieder leicht ins Minus und notierte zuletzt kaum verändert. In den vergangenen Wochen hatte der Skandal bei Facebook die großen Tech-Konzerne und ihr aufs Datensammeln und zielgerichtete Online-Werbung setzendes Geschäftsmodell in die Kritik gebracht. Die Furcht vor strengerer Regulierung ließ zwischenzeitlich auch die Aktienkurse sinken.

as/se (dpa, afp, rtre)