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Deutscher Film prämiert

18. Januar 2010

Der deutsch-österreichische Film "Das weiße Band" von Regisseur Michael Haneke wurde in Hollywood bei den Golden Globes zum besten fremdsprachigen Film gekürt. Der Schwarz-Weiß-Streifen spielt in Norddeutschland.

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Michael Haneke bei der Verleihung der Golden Globes (Foto: ap)
Michael Haneke bei der Verleihung der Golden GlobesBild: AP

Ein kleines Dorf in Norddeutschland in den Jahren 1913/14: Der Pastor, der Arzt und der Baron des Dorfes haben das Sagen über die Bevölkerung. Dann ereignen sich seltsame Unfälle. Und immer sind die Kinder des Ortes zur Stelle...

Der Schwarz-Weiß-Film thematisiert die strengen Erziehungsmethoden in einem deutschen Dorf, zeigt die übertriebenen konservativen und christlichen Werte kurz vor dem ersten Weltkrieg und beschreibt die autoritären Strukturen in Familien und in der Dorfgemeinschaft.

Preisgekröntes Drama

Regisseur Michael Haneke
Regisseur Michael HanekeBild: ap

Ein Drama, das unter die Haut geht - und damit großen Erfolg hat: Am Sonntagabend (17.01.2009) wurde "Das weiße Band" mit dem Golden Globe als bester fremdsprachiger Film gekürt. Im Vorjahr hatte er schon die Goldene Palme und den Europäischen Filmpreis gewonnen. Außerdem ist das Drama zur Nominierung für den Oscar vorgeschlagen worden.

Regisseur Michael Haneke, geboren 1942 in München, ist zwar Österreicher und hat zuletzt vor allem in Frankreich gedreht, aber sein neues Werk ist eine deutsche Produktion. Deutsche Schauspieler inszenieren an Drehorten in Nord- und Ostdeutschland die gruselige Dorfatmosphäre. In Hollywood nahm Haneke den Filmpreis von Sophia Loren entgegen. In seiner Rede entschuldigte er sich für sein "weniges Englisch". Er bedankte sich vor allem bei seinen Schauspielern: Den Preis hätten vor allem die Kinder verdient, die in seinem Film die Hauptrolle spielten.

Bester Nebendarsteller

Christoph Waltz (Foto: ap)
Bester Nebendarsteller Christoph WaltzBild: AP

Österreich konnte bei den Golden Globes einen weiteren Erfolg verzeichnen: Schauspieler Christoph Waltz wurde für seine Rolle im Tarantino-Kriegsfilm "Inglourious Basterds" als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Damit setzte sich der 53-jährige Wiener gegen Hollywood-Größen wie Matt Damon durch.

Avatar-Regisseur räumt ab

Filmszene aus Avatar (Foto: ap)
Filmszene aus AvatarBild: 2009 Twentieth Century Fox

Preisgekrönt war am Ende des Abends auch wieder einmal Star-Regisseur James Cameron: Er erhielt einen Golden Globe als bester Regisseur für seinen Hollywood-Film "Avatar". Dieser hatte bereits bei Kinostart große Schlagzeilen gemacht, da der Science-Fiction-Streifen perfekt am Computer animiert wurde - und Cameron seit der Verfilmung von "Titanic" als einer der ganz großen unter den Regisseuren gilt. Das Spezial-Effekt-Spektakel "Avatar" hat weltweit bis jetzt bereits 1,6 Milliarden Dollar eingespielt.

Stimmungs-Barometer

Regisseur James Cameron (Foto: ap)
Regisseur James CameronBild: AP

Die Golden Globes werden von der Auslandspresse in Hollywood einmal im Jahr verliehen. Der Preis gilt als Stimmungsbarometer für die Oscar-Verleihung. So war im vergangenen Jahr das indische Gesellschaftsdrama "Slumdog Millionär" ausgezeichnet worden, kurz danach räumte der Film auch bei den Oscar-Verleihungen richtig ab.

Autorin: Anna Kuhn-Osius (ap/dpa/afp/rtr)

Redaktion: Martin Muno