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Gold und dreimal Bronze für Deutschland

Stefan Nestler/Arnulf Boettcher2. August 2012

Gold für die Teamsprinterinnen, dazu Bronze an Tischtennis-Star Ovtcharov, Judoka Peters und das Radsprintteam der Männer. Die deutsche Mannschaft stockt ihre Medaillenanzahl bei den Spielen in London auf 17 auf.

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Die deutschen Team-Sprinterinnen Kristina Vogel und Miriam Welte (Foto: Reuters)
Bild: AP

Die deutschen Radsportlerinnen Miriam Welte und Kristina Vogel haben Gold im Teamsprint gewonnen und damit für den vierten deutschen Olympiasieg in London gesorgt. Das Duo war im Finale gegen China zunächst unterlegen, profitierte dann aber von der Zurückstufung der Kontrahentinnen wegen eines Wechselfehlers. Bronze ging an das australische Duo. Welte und Vogel waren zuvor schon dank der Zurückstufung von Großbritannien vom dritten auf den zweiten Platz vorgerückt und damit bei der olympischen Premiere des Wettbewerbs ins Finale gekommen. Den Britinnen wurde ebenfalls ein Wechselfehler zum Verhängnis. "Das muss ich erst einmal sacken lassen", meinte Miriam Welte Und auch Kristina Vogel wusste nicht, wie ihr geschah: "Soviel Glück auf unserer Seite - komisch."

Im Endlauf hatten die deutschen Weltmeisterinnen auf der Bahn gegen das Duo aus China kaum eine Chance. Die Asiatinnen hatten im ersten Wettbewerb sowohl in der Qualifikation als auch in der ersten Runde den Weltrekord verbessert. Zunächst hatten die Britinnen in der Qualifikation den Weltrekord unterboten.

Die deutschen Teamsprinter gewannen danach die Bronzemedaille. René Enders, Robert Förstemann und Maximilian Levy setzten sich im kleinen Finale ohne den verletzten Stefan Nimke gegen Australien durch. Gold sicherte sich im neuen Velodrom Gastgeber Großbritannien im Finale gegen Frankreich. Der britische Sprint-Star und Fahnenträger Sir Chris Hoy wurde damit zum fünften Mal Olympiasieger.

Bronze für Ovtcharov

Dimitrij Ovtcharov hat im Tischtennis-Turnier die Bronzemedaille gewonnen. Der 23-Jährige bezwang im "kleinen Finale" um Platz drei den Weltranglisten-Achten Chuang Chih-Yuan aus Taiwan mit 4:2 Sätzen (12:10, 9:11, 8:11, 13:11, 11:5, 14:12). Ovtcharov, der mit seinen Eltern im Alter von vier Jahren aus Kiew nach Deutschland gekommen war, holte sich damit die zweite deutsche Olympiamedaille im Tischtennis-Einzel überhaupt. 1996 in Atlanta hatte der heutige Bundestrainer Jörg Roßkopf ebenfalls Bronze gewonnen. "Ich kann es wirklich nicht glauben", sagte Ovtcharov. "Ich war so viele Sätze hinten, auch im letzten. Ich hatte mich schon auf den siebten Satz konzentriert. Aber auf einmal war es vorbei", sagte der 23-Jährige.

Siegerehrung (Foto: Getty Images)
Dimitrij Ovtcharov darf sich über Bronze freuenBild: Getty Images

Olympiasieger wurde der Chines Zhang Jike. Er setzte sich im Finale gegen seinen Landsmann Wang Hao in fünf Sätzen durch. Der WM-Dritte Timo Boll war schon im Achtelfinale gescheitert.

Putin schaute zu

Auch Judoka Dimitri Peters jubelte. Der 28-Jährige besiegte in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm im Kampf um Platz drei den Usbeken Ramsiddin Sajidow und gewann Bronze. Im Halbfinale hatte Peters unter den Augen von Russlands Staatspräsident Wladimir Putin gegen den russischen Weltmeister Tagir Chaibulajew aus Russland verloren. Peters holte damit die dritte Medaille für die deutschen Judoka in London. Zuvor hatten Ole Bischof und Kerstin Thiele jeweils Silber gewonnen.

"Ich bin wahnsinnig glücklich, ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Meine ersten Olympischen Spiele und dann gleich eine Medaille - das ist unglaublich", sagte der gebürtige Russe, der mit acht Jahren aus Sibirien nach Deutschland kam.

Judoka Dimitri Peters freut sich (Foto: REUTERS)
Dimitri Peters holte die dritte Medaille für die deutschen Judoka in LondonBild: AP

Goller/Ludwig im Achtelfinale

Sara Goller und Laura Ludwig haben das dritte Spiel beim Beachvolleyball-Turnier gewonnen und sich für das Achtelfinale qualifiziert. Gegen Madelein Meppelink/Sophie van Gestel aus den Niederlanden siegte das deutsche Top-Duo 2:0 (21:18, 21:14).

Die deutschen Volleyballer erhielten sich die Chance, das Viertelfinale zu erreichen. Nach zwei Niederlagen gegen Russland und die USA gewann das Nationalteam in einem wahren Krimi gegen Europameister Serbien nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2 Sätzen (22:25, 27:29, 25:18, 25:20, 20:18).

Phelps gewinnt 16. Schwimm-Gold

Michael Phelps hat mit seinem ersten Einzeltitel in London erneut olympische Geschichte geschrieben. Der 27-Jährige entschied das Rennen über 200 Meter Lagen gegen seinen US-Rivalen Ryan Lochte für sich und schaffte es als erster Schwimmer, drei Goldmedaillen in Folge auf derselben Strecke zu gewinnen. Bei seinem 16. Olympiasieg hatte Phelps im Ziel 63 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Lochte, der ihn am Samstag über die doppelte Distanz deutlich geschlagen hatte. Bronze gewann Laszlo Cseh aus Ungarn. Markus Deibler, der nachträglich in den Endlauf gerutscht war, wurde Achter. Bruder Steffen Deibler erreichte mit einer persönlichen Bestzeit als Sechster das Finale über 100 Meter Schmetterling.

Michael Phelps posiert mit der Goldmedaille. (Foto: AP/dapd)
Medaillensammler Michael Phelps aus den USABild: AP

Im Finale über 200 Meter Rücken musste sich Lochte mit der Bronzemedaille begnügen. Es siegte sein Landsmann Tyler Clary vor Ryosuke Irie aus Japan.

Die US-Amerikanerin Rebecca Soni ist wieder Olympiasiegerin über 200 Meter Brust. Vier Jahre nach ihrem Sieg in Peking gewann sie in 2:19,59 Minuten. Ihren Weltrekord aus dem Halbfinale verbesserte sie um weitere 0,41 Sekunden. Zweite wurde die Japanerin Satomi Suzuki. Bronze ging an Julija Jefimowa aus Russland.

Ranomi Kromowidjojo aus den Niederlanden ist die Nachfolgerin von Britta Steffen als Olympiasiegerin über 100 Meter Freistil. Sie gewann das Finale vor Alexandra Gerassimenja aus Weißrussland Yi Tang aus China. Britta Steffen war ebenso wie Daniela Schreiber im Halbfinale ausgeschieden. Jenny Mensing scheiterte nach ihrem Vorlauf-Aus über 100 Meter Rücken auch über die doppelte Distanz im Halbfinale

Aus für Kerber

Der Traum von einer Medaille ist für Tennisspielerin Angelique Kerber im Viertelfinale des olympischen Turniers geplatzt. Die deutsche Nummer eins verlor gegen die Weltranglisten-Erste Victoria Asarenka aus Weißrussland in zwei Sätzen mit 4:6 und 5:7. Damit sind in den Einzelwettbewerben von Wimbledon keine deutschen Profis mehr vertreten.

Sabine Lisicki und Christopher Kas haben aber im Mixed-Wettbewerb überraschend das Viertelfinale erreicht. Das deutsche Duo setzte sich in seinem Auftaktspiel gegen die an Nummer zwei gesetzte Paarung Liezel Huber und Bob Bryan aus den USA im Match Tie Break mit 7:6 (7:5), 6:7 (5:7) und 10:5 durch.

Boxer Härtel auf Medaillen-Kurs

Mittelgewichtler Stefan Härtel ist nur noch einen Sieg von einer Box-Medaille entfernt. Der 24 Jahre alte Sportsoldat bezwang im Achtelfinale den Iren Darren O'Neill mit 19:12.

Die deutschen Hockey-Damen haben im dritten Spiel des olympischen Turniers ihren zweiten Sieg gefeiert. Gegen das weiterhin punktlose Schlusslicht Südafrika gewann das Team von Bundestrainer Michael Behrmann 2:0 (1:0).

Mit dem Sieg der US-Turnerin Gabrielle Douglas endete die Mehrkampf-Entscheidung von London. Die 16-Jährige gewann vor Wictoria Komowa aus Russland sowie deren Teamkollegin Alija Mustafija. Die deutsche Meisterin Elisabeth Seitz aus Mannheim belegte den zehnten Platz.