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GM-Insolvenz kaum noch aufzuhalten

31. Mai 2009

Die Insolvenz des Opel-Mutterkonzerns General Motors steht wohl unmittelbar bevor: Wie es heißt, dürfte die Entscheidung bereits an diesem Wochenende fallen, aber erst am Montag bekanntgegeben werden.

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Der Chef von General Motors Fritz Henderson(Foto: AP)
Harte Zeiten für GM-Chef HendersonBild: AP

Die Unternehmensführung der Opel-Mutter General Motors (GM) trifft letzte Vorbereitungen für den als unvermeidlich angesehenen Weg in die Insolvenz. GM-Manager trafen am Samstag (30.05.2009, Ortszeit) in Detroit zu zweitägigen Beratungen zusammen.

Der einst weltgrößte Automobilbauer teilte lediglich mit, Konzernchef Fritz Henderson werde sich am Montag in New York öffentlich äußern. Es wird erwartet, dass dann auch US-Präsident Barack Obama den Gang des Unternehmens in die Insolvenz offiziell bekanntgeben wird.

GM-Zentrale in Detroit (Foto: picture alliance)
Beratungen hinter glänzender Fassade: Die Zentrale von General Motors in DetroitBild: picture alliance / landov

"Hoffnungsvolles Beispiel"

Das Weiße Haus hat bereits signalisiert, dass es eine Insolvenz als letzte Überlebenschance für General Motors betrachtet. Das Beispiel des Autobauers Chrysler - der vor einem Monat in die Insolvenz ging - sei für GM "ein hoffnungsvolles Beispiel", sagte ein Regierungssprecher in Washington.

Laut Medienberichten ist für General Motors eine "Blitz-Insolvenz" von 60 bis 90 Tagen vorgesehen. Das gut einhundert Jahre alte Unternehmen soll zunächst praktisch verstaatlicht werden und sich - geschützt vor dem Zugriff der Gläubiger - gesundschrumpfen. Die Staatshilfen werden auf insgesamt 50 Milliarden Dollar veranschlagt.

Obama sieht keine Alternative

Barack Obama (Foto: AP)
Entschlossener Blick: Präsident ObamaBild: AP

Obama erklärte, ohne eine Beteiligung des Staates an GM würde nur die Zerschlagung des Traditionsunternehmens übrigbleiben. "Ich würde am liebsten ganz draußen bleiben", sagte Obama in einem Fernsehinterview. "Das würde aber die Liquidation, den Bankrott bedeuten, bei dem eine enorme Institution mit riesiger Bedeutung für unsere Wirtschaft in Scherben liegen würde." Es gebe daher keine Alternative zu einer Mehrheitsbeteiligung des Staates. Diese - so Obama weiter - werde jedoch unter 72 Prozent liegen.

GM zeigte sich in den vergangenen Tagen bemüht, noch vor dem etwaigen Insolvenzantrag möglichst viele Hindernisse für ein schnelles Verfahren aus dem Weg zu räumen: Die gewerkschaftlich organisierten GM-Arbeiter hatten am Freitag die geforderten Zugeständnisse zur Sanierung des Konzerns gebilligt, darunter die Streichung von Zuschlägen und einen Stopp von Lohnsteigerungen.

Außerdem stimmten bisher etwa 35 Prozent der Gläubiger zu, auf ihre Gelder zu verzichten und sich stattdessen mit Anteilen am "neuen GM" zufriedenzugeben. Der Kurs für eine GM-Aktie lag am Freitag (29.05.2009) nur noch bei 75 Cent - das war der tiefste Stand in der Geschichte des Unternehmens. (hf/wa/gri/ap/dpa/rtr)